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Forschungsreihe

Hochschule Osnabrück prüft Ställe aus Holz

Aufgrund ihrer positiven Nachhaltigkeitseigenschaften lotet die Hochschule Osnabrück Holzbauperspektiven für eine nachhaltige landwirtschaftliche Baukultur aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirtschaftliche Gebäude stellen laut der Hochschule Osnabrück eine wichtige Stellschraube für die Nachhaltigkeitsarbeit der Betriebe dar. Häufig werden großvolumige Gebäude für die Tierhaltung, den Maschineunterstand oder die Einlagerung der Ernte gebraucht.

Wissenschaftliche Studien aus Skandinavien zeigten, dass die Umweltbilanz der agrarischen Erzeugung durch die Bauverfahren und Baustoffwahl zur Erstellung landwirtschaftlicher Gebäude deutlich beeinflusst wird. So konnte beispielsweise festgestellt werden, dass die Gebäudeerstellung in Form von Ställen, Scheunen und Silos zwischen 10 bis 30 % des gesamten Energieverbrauchs der Milchproduktion ausmacht, erklärt die Hochschule weiter. Die beste Energiebilanz innerhalb dieser skandinavischen Vergleichsstudien zeigten Milchhöfe mit Betriebsgebäuden aus Holz und reduzierten Betonanteilen.

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Mit jedem Kubikmeter Holz wird fast eine Tonne CO2 gebunden. Durch langlebige Holzprodukte und Holzgebäude kann der gespeicherte Kohlenstoff langfristig der Atmosphäre entzogen werden. Zudem können durch Holz Baustoffe ersetzt werden, die durch fossile Rohstoffe begründet werden und deren Herstellung energetisch aufwendig ist, erklären die Fachleute aus Südniedersachsen.

Holzbauweise kann gut 200 t CO2 sparen

Die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft und die Technische Universität München hätten in einer beispielhaften Berechnung zwei Stallplanungen für eine Milchkuhliegehalle für 170 Tiere verglichen. Eine Planung basierte auf einer Holzbauweise. Die andere Planung basierte auf einer Stahlbauweise. Das Studienergebnis aus Bayern ist, dass die Holzbauweise gegenüber der Stahlbauweise bei dieser Kuhstallgröße um gut 200 t CO2-Äqivalente klimafreundlicher ist. Die genannte CO2-Einsparung entspricht in etwa dem CO2-Ausstoß eines herkömmlichen Autos bei 35 Erdumrundungen.

Die Holzständerkonstruktion soll zudem in dieser Beispielkalkulation um 18 € preiswerter pro Quadratmeter Stallfläche gegenüber der Stahlkonstruktion (Angebotslage im süddeutschen Raum im Jahr 2012) gewesen sein.

Stahl und Beton dominieren

In Deutschland hatte die Landwirtschaft in der Vergangenheit stets die höchsten Holzbauquoten im Vergleich zum Wohnungs- und Gewerbebau. Jedoch wurden gerade im letzten Jahrzehnt immer weniger Agrargebäude mit merklichen Holzanteilen errichtet, wohingegen sich die Holzbauquote im Wohnungsbau im gleichen Zeitraum positiv entwickelte. Stahl und Beton laufen Holz zunehmend den Rang ab beim landwirtschaftlichen Bauen.

Die Hochschule Osnabrück nahm diese Ausgangssituation zum Anlass im Rahmen der Forschungsreihe „Transformationsprozesse der intensiven Nutztierhaltung“ die Problemstellungen des landwirtschaftlichen Holzbaus zu ergründen. Die Daten der Studie beziehen sich auf die Rinderhaltung und wurden in Schwerpunktregionen der Rinderhaltung in Nord- und Süddeutschland erhoben.

Resultat der Studie

Ergebnis der Studie ist, dass Landwirte häufiger den Einfluss von Feuchtigkeit auf Holz fürchten und hier zum Teil negative Erfahrungen vorhalten. Diesbezüglich bedarf es in Zukunft mehr Beratungstätigkeit zu den Möglichkeiten des konstruktiven Holzschutzes. Einfache Maßnahmen in Form von Beschichtungen, Überständen und Materialkombinationen im Mist-, Tränke und Melkbereich könnten Feuchtigkeitssituationen effektiv entschärfen, so die Forscher aus Osnabrück.

So sei beispielsweise eine Holzstütze im Melkbereich gut durch eine Siebdruckplatte zu schützen. Weiterhin äußerten Landwirte im Rahmen der Osnabrücker Studie Bedenken, dass Holzgebäude regelmäßig zu streichen und damit zu arbeitsintensiv seien. Hier ist anzuführen, dass ein Dachüberstand schon ausreicht für dauerhaften Holzschutz und damit die Streicharbeit entfallen kann.

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