Trotz eines hervorragenden Geschäftsergebnis blickt die Hohenloher Molkerei mit Sorgen in die Zukunft. Denn die aktuellen Entwicklungen am Weltmarkt schmälern die Freude über das gute Ergebnis 2011.

Die Zahlen aus 2011 könnten nicht besser sein. Beim Auszahlungspreis, Umsatz und Ergebnis  konnte die Molkerei aus dem Südwesten die Spitzenwerte des Vorjahres deutlich übertreffen. 1514 Milchbauern lieferten im vergangenen Jahr rund 339 Mio. kg Milch an ihre Molkerei. Diese erbrachte einen Umsatz von 182,1 Mio. Euro bei einem Bilanzgewinn von 550.000 Euro.Eigentlich konnten die 400 Milchbauern auf der Generalversammlung der Genossenschaftsmolkerei zufriednen sein mit ihrer Molkerei.

Doch eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte dürfte zumindest 2012 schwierig werden. Laut Molkereichef Martin Boschet sprechen eine Reihe von Indikatoren für fallende Preise. So sinke seit 2006 die private Nachfrage nach Milch und Milchprodukten in Deutschland. Weltweit würde immer mehr Milch produziert. Für 2012 rechne die FAO mit einem Anstieg der Produktion um 2,7 % auf 750 Mio. Tonnen. Schon heute unterliege die Milchwirtschaft voll dem Weltmarkt, da rund die Hälfte der in Deutschland produzierten Milch im Ausland verkauft werde.

Steigende Produktion, das bedeute sinkende Preise. 0,75 Euro koste in Päckchen Butter heute, 14 Cent weniger als im April, 40 Cent weniger als im November 2011. Ein "Desaster", so Boschet.

Sorge bereitet dem Molkereichef auch die Konzentration in der Molkereiszene. Der Ausverkauf der deutschen Molkereiwirtschaft habe längst begonnen, wie die Übernahme der MUH durch Arla zeige.

Noch hält die Hohenloher Molkerei dagegen. Sie stehe bilanziell und finanziell auf gesunden Beinen, völlig eigenfinanziert und frei in ihren Entscheidungen, betonte Vorstandsvorsitzender Reinhold Höfle. Mit dem Bilanzgewinn werden die Rücklagen gestärkt. (Südwest Presse/al)