Ein Landwirt von der Insel Rügen hatte vor drei Jahren acht Frischmilchzapfautomaten in Sagard, Bergen, Wiek, Sellin, Sassnitz und Stralsund aufgestellt, nachdem der Andrang auf die pasteurisierte Milch von seinen Jersey-Rindern kein Ende nahm. Laut dem Nordkurier soll es sogar Schlangen an den Zapfstellen gegeben haben.

Nun musste er aus wirtschaftlichen Gründen diese Direktvermarktung wieder einstellen. Wie er der Zeitung berichtete, ließ die Nachfrage der Kunden im Laufe der Zeit nach. Die meisten hätten bald wieder in die Regale von Real, Edeka und Co. gegriffen, statt zu seiner Qualitätsmilch für 1,40 Euro je Liter.

Nach dem Aus des Camemberts „Rügener Badejungen“ der Bergener Käserei, für dessen Produktion auch der hier erwähnte Milchbauer einst Milch lieferte, habe er nun also einen weiteren Rückschlag zu verkraften, merkt der Nordkurier an. Künftig würden seine Frischmilch-Tankstellen in Berlin stehen. Eine mit der Milchvermarktung beauftragte Mitarbeiterin habe er betriebsbedingt entlassen müssen. Und auf Rügen wird es nun wieder nur noch Massenware geben.

Und weil am Hof des Landwirts auch die Pasteurisierungsanlage stillgelegt wird, könne er künftig eine Bäckerei nicht mehr beliefern. Auch die Firma „Rügener Inselfrische“, die in Poseritz unter anderem Joghurt, Quark und Frischkäse herstellt müsse sich nun andere Zulieferer suchen.