Ende April haben sich die Preiserwartungen nach den deutlichen Steigerungen in den letzten Monaten wieder reduziert. Die Veränderung der Barometerwerte resultiert aus den Preisreduktionen an der EEX-Börse für die in den zukünftigen zwölf Monaten gehandelte Butter (-5,5%) und das gehandelte Magermilchpulver (-8,8%).
Das IG-Milchbarometer ist ein Frühindikator der möglichen künftigen Entwicklung des Milchmarktes. Es soll Milcherzeuger bei der aktuellen Einschätzung der zukünftigen Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen.
Bis Ende des Jahres liegt das Barometer über 60 Cent, jedoch deutlich unter der Preislinie von März. Dieses spiegelt insbesondere die erwarteten Reduzierungen auf der Nachfrageseite weltweit wider. Die Milchanlieferung wird sich weiterhin knapp entwickeln, jedoch gibt es Schwächen auf der Nachfrageseite. China und andere Importländer fragen weniger Ware nach und mit sinkender Kaufkraft werden die Verbraucher weltweit ihren Konsum ändern. Die rückläufigen Exporte und die sich reduzierenden Exporterwartungen trotz des aktuell sehr schwachen Euro-Wechselkurses führen zu sinkenden Preiserwartungen bei Rohmilch.
Die Barometerwerte sind keine zukünftigen Milchpreise, sondern berechnete Werte, die Erwartungen der Marktteilnehmer an der Warenterminbörse EEX beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver wiedergeben. Sie geben ausdrücklich nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises bestimmter Molkereien wieder.
Die Werte für das IG-Milchbarometer werden vom ife Institut in Kiel im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft ermittelt.