Das IG-Milchbarometer ist ein Frühindikator der möglichen künftigen Entwicklung des Milchmarktes. Es soll Milcherzeuger bei der aktuellen Einschätzung der zukünftigen Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen. Ende Oktober 2021 dokumentiert die IG-Milchbarometerkurve deutlich höhere Preiserwartungen als Ende September 2021. Die Preisveränderungen resultieren aus Preissteigerungen für die in den zukünftigen zwölf Monaten gehandelte Butter (+16,3%) und Magermilchpulver (+5,5%).
Preisentwicklung 2022
Ende Oktober liegt die IG-Milchbarometerkurve und damit die Preiserwartung für Ende März 2022 um rund 7 ct/kg höher als vor einem Monat. Im zweiten Halbjahr 2022 liegen die Werte mit rund 43 ct/kg auf niedrigerem Niveau. Hintergrund der grundsätzlich hohen Preise sollen Kosteneinsparungen und Auflagen der Erhöhung der Angebotsmengen sein. Knappe Lagerbestände in allen Produktkategorien tragen zu einem hohen Preisniveau bei, heißt es. Es könnte allerdings sein, dass sich die positive Preisentwicklung abschwächt. Die EU Kommission geht von Rohmilchmengenerhöhungen in 2022 aus. Auch die chinesische Nachfrage könnte im kommenden Jahr schwächer ausfallen. Zusätzlich erhöhen Abfertigungs- und Logistikprobleme die Kosten in der Wertschöpfungskette Milch.
Das ife Institut in Kiel berechnet das IG-Milchbarometer im Auftrag der Interessengemeinschaft genossenschaftlicher Milcherzeugung (IG Milch) und des Deutschen Raiffeisenverbandes. Grundlage für die Berechnungen ist eine Standardmilch ab Hof mit 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß. Die Werte berechnet das Institut aufgrund der Preise für Butter und Magermilchpulver an der EEX Börse in Leipzig. Es handelt sich bei den Barometerwerten nicht um zukünftige Milchpreise, sondern um berechnete Werte.