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Interview: Steigen die Preise?

Die Corona-Krise hat vielerorts zu sinkenden Erzeugerpreisen geführt. Andreas Gorn von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) spricht mit top agrar über die weiteren Aussichten.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Molkereien standen im März und April extrem unter Druck. Die Auswirkungen kommen jetzt auf den Höfen in Form von sinkenden Auszahlungspreisen an. Steht den Landwirten eine Milchkrise wie im Jahr 2016 bevor?

Gorn: Von den desaströsen Preisen zu Zeiten der Milchkrise 2015/2016 sind wir ein gutes Stück entfernt. Denn mit der Lockerung des Corona-Lockdowns im Mai haben die Preise an den Produktmärkten für Fett und Eiweiß teils wieder angezogen. Die Erzeugerpreise für Rohmilch reagieren allerdings zeitverzögert. Wir gehen davon aus, dass bis zur Jahresmitte noch sinkende Tendenzen vorherrschen.

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Die EU-Kommission hat die private Lagerhaltung (PLH) bis Ende Juni dieses Jahres bezuschusst. Wie viel liegt jetzt in den Lagern?

Gorn:Es wurden bei Butter mit rund 68.000 t die höchsten Mengen angemeldet. Bei Käse waren es etwa 48.000 t und bei Magermilchpulver (MMP) gut 20.000 t. Auf Deutschland entfallen bei Butter rund 20 % und bei MMP rund 50 % des Antragsvolumens, bei Käse meldeten die EU-Staaten nur minimale Mengen. Die aus dem Budget der EU resultierenden Höchstmengen wurden damit deutlich unterschritten.

Befürchten Sie einen lang anhaltenden Preisdruck, wenn die Mengen wieder auf den Markt drücken?

Gorn: Die Private Lagerhaltung ist ein gängiges Instrument für den Saisonausgleich. Molkereien lagern Ware in Zeiten saisonal hoher Milchmengen ein, damit sie zum Milchtal im Herbst ausreichend verfügbar ist. In diesem Jahr subventioniert die EU Corona-bedingt die Einlagerung. Je nach Produkt variiert der Zeitraum der Förderung zwischen zwei und sechs Monaten. Das verschiebt zwar das Angebot nach hinten in die milchärmere Zeit, lang anhaltenden Preisdruck löst das aber wohl nicht aus. Zumal es sich bei der eingelagerten Ware um überschaubare Mengen handelt – ein Zeichen für eine zwischenzeitliche Entspannung am Markt. Dazu dürfte auch das „Ventil“ PLH beigetragen haben.

Wie sind Ihre Zukunftsprognosen für den Milchauszahlungspreis?

Gorn: Nach der Jahresmitte dürften sich die Auszahlungspreise stabilisieren. Vorausgesetzt es kommt nicht erneut zu Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Einzelne Molkereien könnten, ein entsprechendes Produktportfolio vorausgesetzt, ihre Auszahlungen bereits kurzfristig wieder anheben. Die niedrigen Verwertungen für Fett und Eiweiß, die von März bis Mai die Erlöse bei den Molkereien teils deutlich gedrückt haben, werden das aber zunächst noch relativieren.

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