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topplus Online-Diskussion

Ist der Milchmarkt noch zu retten?

Über aktuelle Herausforderungen und Visionen der Zukunft diskutierten Vermarkter, Erzeuger und Marktexperten bei einer Online-Podiumsdiskussion von demeter.

Lesezeit: 3 Minuten

„Das jetzige System ist das Gegenteil von dem, was Landwirte und Verbraucher wollen“, leitete Moderator Max Moor die Online-Podiumsdiskussion des demeter-Verbands ein. Tina Andres, Geschäftsführerin von der Landwege Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft (EVG), pflichtet dem bei: „Wir müssen über einen Systemwechsel reden. Nur über Nischenmärkte höhere Preise erzielen zu können, kann nicht das Ziel sein.“ Die Landwege EVG bietet in Lübeck und Umgebung seit den 80er Jahren Biolebensmittel aus der Region an. Andres sieht noch Potenzial in der Vermarktung von regionalen und ökologischen Lebensmitteln.

Genau wie demeter-Milcherzeuger Moritz Morgenstern. Gemeinsam mit drei anderen Biomilchbauern hat er eine Milcherzeugergemeinschaft gegründet, beliefert exklusiv Edeka-Märkte und erreicht damit mehr Wertschöpfung. „Mein Wunsch ist, dass mehr Landwirte ökologisch wirtschaften. Aber der Markt muss mitgehen und mitwachsen“, zeigte er sich überzeugt. Ein Überangebot würde Preise kaputt machen, wie es derzeit beim Biogetreidemarkt der Fall wäre.

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Nachhaltigkeitsleistungen entlohnen

Christian Hiss von der Regionalwert AG Freiburg machte sich dafür stark, Nachhaltigkeitsleistungen, die Landwirte täglich erbringen, monetär zu bewerten. „Man muss als Landwirt aber zeigen, was man leistet.“ Allein die Nutzung des Grünlandes sei ein wichtiger Beitrag. Schimon Porcher, Abteilungsleiter Markt bei demeter ergänzte dazu: „Eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Tierhaltung ist nicht möglich.“ Nur durch Rinderhaltung könne ökologisch wertvolles Dauergrünland für den Mensch nutzbar gemacht werden.

Zum Ende stellte Moor die Frage, wie die Vision der Teilnehmer des Podiums der zukünftigen Landwirtschaft aussieht. „Bauern müssen selbstbewusst sein und der Milchpreis muss sich ändern“, erklärte die konventionelle Milchviehhalterin Kirsten Wosnitza. Sie möchte auch in Zukunft noch viele Berufskollegen an ihrer Seite haben. Ihr Horrorszenario wäre, wenn die Gesellschaft nicht mehr über Landwirtschaft diskutieren würde. „Der Wunsch muss bleiben, eine regionale Landwirtschaft zu haben.“

Auch in Zukunft noch Kühe auf der Weide

Morgenstern erklärte, dass er sich frischen Wind in der Agrarpolitik wünscht: „Julia Klöckner könnte durch die mediale Aufmerksamkeit gerade so viel verändern. Stattdessen finanziert sie mit der Bauernmilliarde neue Güllefässer und Spritzen“, kritisierte er. Schimon ergänzte, dass er sich auch in Zukunft noch Kühe auf der Weide wünscht und biologisch und konventionell wirtschaftende Landwirte dafür zusammen an einem Strang ziehen müssen. Andres rundete das ab mit der Vision von mehr dezentralen Vermarktungswegen und einem stärkeren Fokus auf Umwelt- und Ernährungsbildung.

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