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Initiative Tierwohl Rind

ITW: Scheuerbürsten für Bullen

Ab 2023 müssen Bullen Scheuermöglichkeiten haben – das fordert die Initiative Tierwohl. Christian Bertling und Daniel Hagemann haben einen Prototypen entworfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Stolz stehen die beiden jungen Männer vor ihrer selbst konstruierten Scheuerbürste für Mastrinder. „Alles fing mit einer wilden Idee Ende Januar an“, grinst Christian Bertling. Nickend ergänzt Daniel Hagemann: „Wir ­haben die Idee für eine Scheuerbürste gemeinsam entwickelt.“

Ins Rollen brachte das Ganze die Initiative Tierwohl (ITW) Rind, welche im zweiten Programmjahr eine Scheuermöglichkeit für Mastrinder pro Bucht fordert. Das können Bürsten oder auch Riffelbleche sein. Allerdings sind Maße von 90 cm in der Höhe und 30 cm in der Breite einzuhalten. „Mit diesen Maßen und für Mastbullen gibt es einfach noch nichts am Markt“, berichtet Bertling.

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Marktlücke entdeckt

Er hat seine eigenen Bullenställe seit zwei Jahren verpachtet und arbeitet bei einem Futtermittelunternehmen. Dort ist er im Außendienst auf vielen Rindermastbetrieben unterwegs. Nach dem ITW auch für die Bullenmast relevant wurde, probierte er einige Bürsten in den Ställen zu Hause aus. „Besen oder normale Bürsten funktionieren bei Bullen aber überhaupt nicht. Die Borsten sind sofort weg und das Fell am Kopf auch“, erzählt er von seinen ersten Erfahrungen. Fakt sei jedoch auch, dass Rinder die Scheuer­möglichkeiten gerne annehmen.

Kurz entschlossen holte er dann Daniel Hagemann mit ins Boot. Dieser ist Inhaber eines Stahlbauunternehmens. Zusammen bringt das Team also das perfekte Know-how mit. So haben die beiden einen ersten Prototypen einer Scheuerbürste entworfen: einen einfachen Besen in einer zinkumfassten Eisenkonstruktion mit Feder. „Wir wollten erst mal schauen, wie die Bullen darauf reagieren“, berichtet Bertling. Als nächstes bestellten sie größere Bürsten im Internet, die den ITW-Maßen entsprachen. „Die hatten allerdings noch Polyborsten. Das ist nicht optimal“, sagt Hagemann.

Bürste am Markt

Inzwischen kauft das Team die Bürsten bei einem deutschen Hersteller. „Wir merken ja gerade, wie die Lieferketten mit dem Ukraine-Krieg wegbrechen. Besser, man setzt direkt auf deutsche Ware“, so der Stahlbau-Unternehmer. Die aktuelle Version der Scheuerbürste hat passende Abmessung und die Bürsten haben Nylonborsten, die langlebiger sind.

Beim Scheuern bewegen sich die Bürsten nach hinten, da Federstahl eingebaut ist. Die Bürsten sind an abgerundeten, verzinkten Eisenrohren befestigt, damit von ihnen keine Verletzungsgefahr für die Tiere ausgeht. Auch können die Bürsten jederzeit ausgewechselt werden. Zu befestigen sind die Scheuermöglichkeiten in den Buchtenabtrennungen oder an den Rückwänden. Die Maße mit der Stahlkonstruktion liegen bei etwa 1,50 m in der Höhe und 50 cm in der Breite.

Riffelblech für Kleingruppen

Die Entwickler haben ein Gebrauchsmuster auf die Scheuermöglichkeit, damit diese nicht von anderen Unternehmen nachgebaut werden kann. Aktuell kosten die Bürsten 475 €. „Uns ist klar, dass sich das nur für Landwirte mit Großraumbuchten mit mehreren Tieren rechnet“, erklärt Bertling. „Im Augenblick kommen solche Bürsten vor allem für Betriebe in NRW infrage, die sowieso mit der Strohprämie gebaut haben.“ Das Land NRW fördert Scheuermöglichkeiten momentan zu 40 %.

Weitere Scheuermöglichkeiten für Mastbullen finden Sie HIER.

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