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Tag des Ehrenamtes: Warum sich Junglandwirte engagieren

Ein Ehrenamt in der Molkerei. Trotz oder gerade wegen der Herausforderungen der Branche wollen Hofnachfolger mitreden. Wir haben mit Junglandwirten über ihre Gründe und Ziele gesprochen.

Lesezeit: 4 Minuten

Mitdiskutieren statt meckern: Viele Genossenschaftsmitglieder haben nicht das Gefühl, mitreden zu können und sind frustriert über die Arbeit ihrer Molkerei. Doch einige Junglandwirte wollen genau das ändern und engagieren sich ehrenamtlich. Zum Tag des Ehrenamtes haben wir mit junge Milchviehhaltern gesprochen. Wie zum Beispiel mit Karl-Ludwig Kotthoff, Klara Wolf und Christoph Prüser. Wir haben sie gefragt, was sie antreibt, was sie von Politik und Molkerei erwarten und wie sie sich die Milchwirtschaft in Zukunft vorstellen.

Hochwald

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Ehrenamt verbindet

„Den Austausch mit den anderen Mitgliedern möchten wir nicht mehr missen“, sind sich Karl-Ludwig Kotthoff und Klara Wolf einig. Beide engagieren sich im Jugendbeirat der Molkereigenossenschaft Hochwald. Beide sind bereits in die Milchviehbetriebe ihrer Eltern eingestiegen.

Klara Wolf hat Landwirtschaft in Bingen (Rheinland-Pfalz) studiert. Nach ihrem Abschluss kehrte sie zurück auf den elterlichen Betrieb in Höchst im Odenwald (Süd-Hessen) mit 70 melkenden Kühen plus Nachzucht, Biogasanlage und Direktvermarktung. Die 30-Jährige ist seit 2013 aktiv im Jugendbeirat von Hochwald. Inzwischen ist sie die Sprecherin der rund 30-köpfigen Gruppe.

Teilnehmen kann jedes Genossenschaftsmitglied zwischen 18 und 35 Jahren.“ - Klara Wolf

Karl-Ludwig Kotthoff aus Meschede (Nordrhein-Westfalen) ist ebenfalls seit 2013 dabei. Der 30-Jährige bewirtschaftet mit seinen Eltern einen Gemischtbetrieb mit 150 Kühen plus weiblicher Nachzucht, Biogasanlage und Forstwirtschaft. Sein Antrieb für die Arbeit im Jugendbeirat: „Ich erhalte viele Infos über Molkereiinterna, bekomme Einblicke und kann Zusammenhänge besser nachvollziehen“, erklärt der staatlich geprüfte Landwirt. Kotthoff ist ­inzwischen gewähltes und jüngstes Mitglied des Aufsichtsrats.

Für Gremienarbeit begeistern

Junge Mitglieder zu motivieren ist das Ziel des Jugendbeirats. Die Molkerei will junge Mitglieder für die Gremienarbeit begeistern. Der Beirat organisiert sich allerdings eigenständig. Bei ihren Treffen beackern die Junglandwirte unterschiedliche Themen: „Wir veranstalten Seminare zum Thema Kommunikation, wir besichtigen Werke und führen Gespräche mit Geschäftsführern oder Abteilungsleitern“, erklärt Wolf. Der Beirat teilt der Molkerei auch mit, welche Themen sie stärker fokussieren soll – wie zuletzt die Digitalisierung.

Coronabedingt fanden in der Vergangenheit wenig Präsenztreffen statt. Besonders die schätzen aber Kotthoff und Wolf: „Wir sind täglich an unsere Betriebe gebunden. Da sind die Treffen und der Austausch fast ein bisschen wie Urlaub“, sagt die Sprecherin des Beirats. Kotthoff empfiehlt auch anderen Junglandwirten, sich zu engagieren: „Man hat die Möglichkeit sich einzubringen und etwas zu bewegen.“

Zukunftsthemen sind aus ihrer Sicht Tierwohl, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität aber auch Freizeit.

Ich wünsche mir mehr Rückhalt vonseiten der Gesellschaft,“ - Karl-Ludwig Kotthoff

Beide sind sich sicher, mit Hochwald gut aufgestellt zu sein: „Wir sind überzeugt, dass sich unsere Molkerei auch weiterhin für einen stabilen Milchpreis einsetzt. Wir brauchen eine wirtschaftliche Perspektive für unsere Familienbetriebe.“

Deutsches Milchkontor

Ansichten ändern

Vor zwei Jahren ist Christoph Prüser auf den Arbeitskreis junger Milcherzeuger des Deutschen Milchkontors (DMK) aufmerksam geworden. „Ich wollte mitmachen, um mehr über die Arbeitsweisen der Molkerei zu erfahren“, erklärt der 25-Jährige. Gemeinsam mit seinen Eltern bewirtschaftet er einen Betrieb mit 140 Kühen in Scheeßel (Niedersachsen). Er ist „berufenes Arbeitskreismitglied“ – genau wie 71 andere DMK-Milcherzeuger unter 30 Jahren. Der Arbeitskreis ist kein offizielles Genossenschaftsorgan. Ziel ist, die Mitglieder auf die Ausübung eines späteren Ehrenamtes vorzubereiten und kontinuierlich für frischen Wind in den Gremien zu sorgen, erklärt das DMK.

Drei bis viermal pro Jahr finden Treffen statt, bei denen es um Themen der Molkerei- und Milchbranche geht. Der Fachschulabsolvent schätzt es, dass er mitgestalten kann und ist sicher, dass er durch sein Engagement Einblicke bekommt, die er sonst nicht hätte. Ein Beispiel: „Vor zwei Jahren haben wir über Milch­alternativen diskutiert. Anfangs habe ich das nur negativ gesehen“, erinnert sich Prüser. Während des Treffens bekam er aber eine andere Sichtweise: „Der Markt wächst. Entweder das DMK springt auf den Zug auf oder andere verdienen das Geld.“

Für die Zukunft erhofft er sich, dass das DMK „alles dafür macht, damit möglichst viel Geld bei uns Landwirten ankommt“. Auf seinem Betrieb will er die Milchviehhaltung ausbauen und optimieren. Die pauschale Kritik an Deutschlands größter Molkerei kann er nicht nachvollziehen:

Am Ende ist doch jeder Landwirt Unternehmer und entscheidet selbst, welche Molkerei für den eigenen Betrieb die beste ist.“ - Christoph Prüser

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