Der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelte Kieler Rohstoffwert Milch konnte im Oktober 2021 deutlich zulegen. Er stieg gegenüber dem Vormonat um 4,4 Cent auf 43,3 Cent/kg und überstieg damit erstmals seit September 2017 die Marke von 40 Cent, meldet aiz.info unter Berufung auf das ife-Institut in Kiel.
Der Vorjahreswert wurde gleichzeitig um 11,8 Cent übertroffen. Der Rohstoffwert Milch hatte, wie berichtet, ab Februar 2021 kontinuierlich zugelegt, nur im Juli wurde ein kleines Minus verzeichnet.
Laut Berechnungen des ife-Instituts erhöhten sich die durchschnittlichen deutschen Butterpreise im Oktober 2021 um 10 % auf 462,80 €/100 kg. Die Notierungen für Magermilchpulver nahmen ebenso stark zu, und zwar um 9,2 % auf 286,20 €/100 kg.
Marktbeobachter führen den deutlichen Anstieg des Rohstoffwerts auf das knappe Angebot zurück. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) war freie Ware bei Magermilchpulver im Oktober kaum vorhanden; die Produktion musste für die Bedienung der bereits abgeschlossenen Kontrakte verwendet werden.
Milchfett sei ebenfalls sehr gefragt, dazu trage auch die steigende Butternachfrage bis Weihnachten bei, wird betont. Der monatlich vom ife-Institut ermittelte Rohstoffwert gilt bekanntlich für Standardmilch mit 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß ab Hof des Milcherzeugers sowie ohne Mehrwertsteuer.
Berechnungsbasis sind die Bruttoerlöse, abgeleitet aus den durchschnittlichen Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver auf Basis der Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten. Der Rohstoffwert gibt also nicht den Auszahlungspreis einer bestimmten Molkerei an, er gilt aber als wichtiger Indikator für die Preisentwicklung bei Standardmilchprodukten in Deutschland beziehungsweise in der EU.