Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods startet Anfang 2020 ein Klimacheck-Programm für seine 9.900 Milcherzeuger in sieben europäischen Ländern, 1.750 davon in Deutschland. Nach Unternehmensangaben entstehe ein großer Teil der Gesamtemissionen in der Wertschöpfungskette auf den Milchviehbetrieben. Um die Ziele schneller zu erreichen, will Arla die Reduzierung von CO2-Emissionen auf den Höfen in den nächsten zehn Jahren deutlich beschleunigen. Um möglichst viele Milcherzeuger für das Programm zu motivieren, zahlt die Molkerei eine Vergütung in Höhe von 1 Cent/kg Milch bei Programmteilnahme. Die teilnehmenden Betriebe sollen jedes Jahr durchschnittlich 3 % CO2 einsparen.
Entscheidet sich ein Landwirt dazu, am Klimacheck teilzunehmen, erfolgt nach Angaben des Unternehmens im ersten Schritt die Erfassung der individuellen Betriebsdaten auf einer digitalen Plattform. Dabei ginge es um Herdengröße, Haltung, Milchmenge, Futterproduktion und –verbrauch, Energie- und Kraftstoffverbrauch sowie um die Erzeugung erneuerbarer Energien. Daraufhin prüft ein externer Berater die Daten, um Verbesserungsmöglichkeiten zu formulieren, heißt es weiter. Als Beispiele formuliert Arla eine veränderte Futterzusammensetzung, die zu weniger Gasausscheidungen bei den Kühen führt oder die verbesserte Verwertung der Gülle, z.B. in einer Biogasanlage.
Modell in Dänemark bereits etabliert
Die neuen, standardisierten Klimachecks bauen auf einem bereits bestehenden Modell auf, das das Unternehmen seit 2013 in Dänemark einsetzt, teilt Arla in einer Pressemitteilung mit. Das Verfahren helfe den Landwirten, Emissionen im eigenen Betrieb zu identifizieren und sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie sie C02 einsparen können. Laut Molkerei beruht das Modell auf der international anerkannten Methode zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks, entwickelt von der International Dairy Federation.
Aber nicht nur die Landwirte seien gefordert. Die Molkereigenossenschaft verfolge nach eigenen Angaben zahlreiche Initiativen in seiner gesamten Wertschöpfungskette von der Produktion, über Logistik bis zum Vertrieb, um klimafreundlicher zu produzieren.