Dr. Rudolf Schmidt wagte bei der Pressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW einen Blick in die Glaskugel und erwartet für 2020 stabile bis steigende Milchpreise.
Obwohl die Gesamtmilchmenge in Deutschland im vergangenen Jahr leicht zurückging, wird die Produktpalette von Milchprodukten in den Supermarktregalen immer größer. Zu diesem Ergebnis kam Dr. Rudolf Schmidt bei der Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW). „Die zunehmende Vielfalt im Kühlregal ist eine Konsequenz der steigenden Verbraucheranforderungen“, erklärte der Geschäftsführer des Verbands. Dazu zählen beispielsweise GVO-freie Produkte oder Tierwohlmilchen. Da Landwirte ihren Mehraufwand bei der Produktion häufig nicht vergütet bekämen, hätten viele Betriebe „nackte Angst“ um ihre Existenz. "Das haben die zahlreichen Demonstrationen eindrucksvoll gezeigt", sagte Schmidt.
Eigene Standards formulieren
Trotz der angespannten Situation sei es wichtig, auch aus der Branche heraus Standards zu formulieren. „Die Milchbranche muss sich eigene Ziele setzen, um mitdiskutieren zu können“, nahm Wilhelm Brüggemeier Bezug zur Neuauflage von QM-Milch. „Es wird zwar immer Landwirte geben, die das kritisieren; auf der anderen Seite genügend Tierschützer, denen unsere Standards noch nicht reichen“, so der Westfälische Verbandsvorsitzende.
Immer mehr Betriebe geben auf
Schmidt ist sicher, dass sich der Strukturwandel in der Milchwirtschaft weiter fortsetzt. „Besonders Betriebe, die vor dem Generationswechsel stehen und hohe Investitionen tätigen müssen, um die Umweltauflagen zu erfüllen, geben über kurz oder lang auf“, zeigte er sich überzeugt. Bisher sei die Milchmenge von aussteigenden Betrieben von anderen Milcherzeugern aufgefangen worden. „Das sehen wir so nicht mehr“, stellte der Geschäftsführer die derzeitige Situation dar. Der Trend zu einer steigenden Milchproduktion in Deutschland und der Europäischen Union scheine gebrochen. „Die Umwelt- und Naturschutzvorgaben sind die neue Quotenregelung“, brachte es Schmidt auf den Punkt. Die zwei Hitzesommer hätten die Betriebe zusätzlich unter Druck gesetzt.
Brexit ohne Folgen?
Bereits 2019 sei, verglichen mit dem Vorjahresergebnis, ein leichter Rückgang der deutschen Milchmenge zu verzeichnen (-0,1 %; Jan-Okt. 2019). EU-weit habe es einen leichten Anstieg gegeben. Unklar bleibe, was der Brexit mit sich bringt. Da die Bundesrepublik nur geringe Mengen nach Großbritannien exportiert, zeigte sich Schmidt optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass der Brexit keine großen Verwerfungen am deutschen oder europäischen Milchmarkt hervorruft.“
Weidemilch im Aufwärtstrend
Auf der Nachfrageseite hat sich der der Abwärtstrend bei Konsummilch fortgesetzt, berichtet Schmidt weiter. Die Absatzentwicklung von Butter habe sich dagegen stabilisiert. Allerdings sei die einst hohe Nachfrage scheinbar nicht mehr zu erreichen. Seit Jahren stabil hält sich die Nachfrage nach Käse. Bei Quark und Sahne gebe es nur geringe Nachfrageschwankungen. Einen Aufwärtstrend gibt es bei Mischfetten sowie Biotrinkmilch (plus 8,7 %) und Weidemilch ( plus 12,9 %). Hans Stöcker, rheinischer Vorsitzender von Milch NRW erklärte, dass die Nachfrage zwar hoch sei, die Menge von Bio- oder Weidemilch aber nur einen sehr geringen Teil an der deutschen Gesamtmilchmenge ausmache.
Stabiler Milchpreis erwartet
Trotz politischer Unsicherheiten wie dem Brexit rechnet die Landesvereinigung Milch NRW für 2020 mit stabilen Milchpreisen mit leicht positiver Tendenz. „Die Eiweißseite hat sich sehr positiv entwickelt“, begründete Schmidt. Schwächer zeige sich dagegen die Fettseite. Nach bisherigen Prognosen liege der durchschnittliche Milchpreis für 2019 bei etwa 33 ct/kg Milch (4,0 % Fett; 3,4 % Eiweiß). „2020 kommen wir wahrscheinlich etwas darüber“, wagte der Geschäftsführer einen Blick in die Zukunft.
Obwohl die Gesamtmilchmenge in Deutschland im vergangenen Jahr leicht zurückging, wird die Produktpalette von Milchprodukten in den Supermarktregalen immer größer. Zu diesem Ergebnis kam Dr. Rudolf Schmidt bei der Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (LV Milch NRW). „Die zunehmende Vielfalt im Kühlregal ist eine Konsequenz der steigenden Verbraucheranforderungen“, erklärte der Geschäftsführer des Verbands. Dazu zählen beispielsweise GVO-freie Produkte oder Tierwohlmilchen. Da Landwirte ihren Mehraufwand bei der Produktion häufig nicht vergütet bekämen, hätten viele Betriebe „nackte Angst“ um ihre Existenz. "Das haben die zahlreichen Demonstrationen eindrucksvoll gezeigt", sagte Schmidt.
Eigene Standards formulieren
Trotz der angespannten Situation sei es wichtig, auch aus der Branche heraus Standards zu formulieren. „Die Milchbranche muss sich eigene Ziele setzen, um mitdiskutieren zu können“, nahm Wilhelm Brüggemeier Bezug zur Neuauflage von QM-Milch. „Es wird zwar immer Landwirte geben, die das kritisieren; auf der anderen Seite genügend Tierschützer, denen unsere Standards noch nicht reichen“, so der Westfälische Verbandsvorsitzende.
Immer mehr Betriebe geben auf
Schmidt ist sicher, dass sich der Strukturwandel in der Milchwirtschaft weiter fortsetzt. „Besonders Betriebe, die vor dem Generationswechsel stehen und hohe Investitionen tätigen müssen, um die Umweltauflagen zu erfüllen, geben über kurz oder lang auf“, zeigte er sich überzeugt. Bisher sei die Milchmenge von aussteigenden Betrieben von anderen Milcherzeugern aufgefangen worden. „Das sehen wir so nicht mehr“, stellte der Geschäftsführer die derzeitige Situation dar. Der Trend zu einer steigenden Milchproduktion in Deutschland und der Europäischen Union scheine gebrochen. „Die Umwelt- und Naturschutzvorgaben sind die neue Quotenregelung“, brachte es Schmidt auf den Punkt. Die zwei Hitzesommer hätten die Betriebe zusätzlich unter Druck gesetzt.
Brexit ohne Folgen?
Bereits 2019 sei, verglichen mit dem Vorjahresergebnis, ein leichter Rückgang der deutschen Milchmenge zu verzeichnen (-0,1 %; Jan-Okt. 2019). EU-weit habe es einen leichten Anstieg gegeben. Unklar bleibe, was der Brexit mit sich bringt. Da die Bundesrepublik nur geringe Mengen nach Großbritannien exportiert, zeigte sich Schmidt optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass der Brexit keine großen Verwerfungen am deutschen oder europäischen Milchmarkt hervorruft.“
Weidemilch im Aufwärtstrend
Auf der Nachfrageseite hat sich der der Abwärtstrend bei Konsummilch fortgesetzt, berichtet Schmidt weiter. Die Absatzentwicklung von Butter habe sich dagegen stabilisiert. Allerdings sei die einst hohe Nachfrage scheinbar nicht mehr zu erreichen. Seit Jahren stabil hält sich die Nachfrage nach Käse. Bei Quark und Sahne gebe es nur geringe Nachfrageschwankungen. Einen Aufwärtstrend gibt es bei Mischfetten sowie Biotrinkmilch (plus 8,7 %) und Weidemilch ( plus 12,9 %). Hans Stöcker, rheinischer Vorsitzender von Milch NRW erklärte, dass die Nachfrage zwar hoch sei, die Menge von Bio- oder Weidemilch aber nur einen sehr geringen Teil an der deutschen Gesamtmilchmenge ausmache.
Stabiler Milchpreis erwartet
Trotz politischer Unsicherheiten wie dem Brexit rechnet die Landesvereinigung Milch NRW für 2020 mit stabilen Milchpreisen mit leicht positiver Tendenz. „Die Eiweißseite hat sich sehr positiv entwickelt“, begründete Schmidt. Schwächer zeige sich dagegen die Fettseite. Nach bisherigen Prognosen liege der durchschnittliche Milchpreis für 2019 bei etwa 33 ct/kg Milch (4,0 % Fett; 3,4 % Eiweiß). „2020 kommen wir wahrscheinlich etwas darüber“, wagte der Geschäftsführer einen Blick in die Zukunft.