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Künftig 5 Cent mehr für Weidemilch?

Am Sonntag startete in der Wesermarsch das neue Label "Pro Weideland – Deutsche Weidecharta". Über die Hintergründe und Ziele sprach top agrar jetzt mit Dr. Arno Krause, Geschäftsführer Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Sonntag startete in der Wesermarsch das neue Label "Pro Weideland – Deutsche Weidecharta" (top agrar berichtete). Über die Hintergründe und Ziele sprach top agrar jetzt mit Dr. Arno Krause, Geschäftsführer Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen.


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Ende April ist das niedersächsische Weidemilch-Label gestartet. Was steckt genau dahinter?

 

Krause:Die Weidehaltung von Milchkühen ist auf dem Rückzug. In 15 Jahren könnten die meisten Kühe ganzjährig im Stall stehen. Allerdings verbessert die Weidehaltung das Image der Milchviehhaltung. Die Gesellschaft will weiter Kühe in der Landschaft sehen. Und zumindest in Umfragen ist sie auch bereit, für Produkte aus Weidehaltung mehr zu zahlen.

Das Label „Pro Weideland – Deutsche Weidecharta“ soll die Vielfalt der Produktionssysteme in der Milchviehhaltung erhalten. Es deklariert Produkte aus Weidehaltung. Diese sind im Handel zu einem höheren Preis erhältlich. Es ist freiwillig und gilt deutschlandweit. Und es soll keinesfalls andere Produktionssysteme wie die Stallhaltung in Missgunst bringen.



Wer ist an dem Label beteiligt? 


Krause:Das Label ist ein deutschlandweiter Ansatz. Entwickelt haben wir es mit den maßgeblichen Molkereien in Niedersachsen: Ammerland, DMK und Rücker. Wie viele Milcherzeuger mitmachen können, hängt davon ab, wie stark die Verbraucher die Weidemilch-gelabelten Produkte tatsächlich kaufen. Es wird die Herausforderung sein, die Ansprüche der Gesellschaft – also der Wunsch nach Weidehaltung – mit dem Verhalten der Konsumenten – also dem Kauf von höherpreisigen Produkten – abzugleichen. Um das zu schaffen, haben wir ein breites Bündnis aus mehr als 20 Organisationen geschaffen, darunter Verbraucher-, Tier- und Umweltschützer. Es unterstreicht die Wertigkeit des Labels.

 

Welche Weidemilch-Produkte gibt es?


Krause: Seit Ende April vermarktet die Molkerei Ammerland einen Teil ihrer Frischmilch mit dem Label, zudem der Discounter Lidl. Das Label ist sowohl auf der Molkereimarke „Ammerländer“ als auch auf der Handelsmarke des Discounters „Milbona“. Ab Sommer sollen Weidebutter und Weidekäse folgen. Weitere große Einzelhändler haben Interesse an dem Weidemilch-Label bekundet.

 

Welche Kriterien müssen Milcherzeuger erfüllen?


Krause: Die Landwirte müssen ihre Kühe für mindestens 120 Tage im Jahr mindestens sechs Stunden täglich auf die Weide lassen. Betriebe mit saisonaler Anbindehaltung müssen 180 Tage je sechs Stunden weiden und in der Stallsaison den Kühen alle zwei Tage mindestens eine Stunde Auslauf gewähren. Alle Betriebe müssen 2.000 m2 Dauergrünland pro Kuh und Jahr nachweisen. Zudem ist die GVO-freie Fütterung vorgeschrieben.

 

Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer verspricht 5 ct/kg Weidemilch mehr. Wie soll das gehen?

Krause: Es ist als „Gemeinschaftsaufgabe 5 Cent“ formuliert. Das heißt, dass die Weidemilch-Betriebe künftig 5 ct/kg an zusätzlichen Leistungen bekommen sollen. An erster Stelle soll das aus einem höheren Milchpreis kommen, der sich wiederum aus dem Verkauf der höherpreisigen Weidemilch-Produkte ergeben soll. Daneben könnten die Weidebetriebe weitere Gelder erhalten, zum Beispiel aus  Förderprogrammen zur Weidehaltung. Aktuell arbeiten wir am Erreichen dieses strategischen Zielwertes.


Mehr Infos: www.pro-weideland.de


Das Interview stammt aus der druckfrischen top agrar-Ausgabe 5/2017, die Sie Ende dieser Woche erhalten.

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