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Farm to Fork-Strategie

Kürzere Transportwege: EU will Hofschlachtungen erleichtern

EU-Abgeordnete wollen die Hofschlachtung wiederbeleben, die Kommission kann sich das nur vereinzelt vorstellen. Aktueller Streitpunkt ist die Anwesenheitspflicht eines Tierarztes.

Lesezeit: 3 Minuten

Die EU-Kommission mahnt kürzere Transportwege für Schlachttiere in ihrer "Farm to Fork"-Strategie an. Mehr Hofschlachtungen sollen dazu einen kleinen Beitrag leisten, die dem Europaparlament aber nicht weit genug gehen, berichtet aiz.info.

Die Vorstellungen über verkürzte Transportwege von Schlachtvieh zwischen Europäischem Parlament und EU-Kommission sind demnach unterschiedlich. So möchten die EU-Abgeordneten die früher übliche hofnahe Schlachtung und Fleischverarbeitung wiederbeleben. Nach ihrer Ansicht sollte das zu einem wichtigen Element einer lokalen Vermarktung v on Lebensmitteln werden, erfuhr der Pressedienst.

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Die EU-Kommission kann sich dagegen nur eine vereinzelte Schlachtung von Großvieh auf den Höfen im Sinne des Tierschutzes vorstellen. Im Anhang der EU-Verordnung für die Lebensmittelhygiene will die EU-Kommission deshalb neben dem Einsatz von mobilen Schlachtfahrzeugen auf der Weide auch deren Einsatz im Betrieb zu lassen, heißt es. An ein Modell der hofeigenen Fleischverarbeitung und Direktvermarktung denkt die EU-Kommission dagegen nicht.

Vorschlag zur Hofschlachtung kommt im März

Landwirte dürfen zukünftig einige Schweine und Rinder auf ihren Betrieben schlachten lassen, erklärte Eric Thévenard von der Generaldirektion für Gesundheit der EU-Kommission im Agrarausschuss des Europaparlaments. Die EU-Kommission werde dazu im März einen Vorschlag vorlegen.

Der delegierte Rechtsakt sieht vor, dass Landwirte drei Rinder oder sechs Schweine pro Schlachtgang auf ihren Betrieben betäuben und ausbluten lassen dürfen, führte Thévenard aus. Die toten Tiere müssten dann innerhalb von zwei Stunden zu einem Schlachthof transportiert und dort ausgenommen werden.

Die neuen Vorschriften für Hofschlachtungen sollten vor allem dem Wohl von Rindern dienen, die kaum an den Umgang mit Menschen gewöhnt seien, erklärte der Kommissionsmitarbeiter. Die EU-Kommission müsse die Ausnahme vom grundsätzlichen Schlachtverbot für Großtiere auf den Höfen aber mengenmäßig begrenzen. Schließlich sei die Hygiene im Schlachthof besser als am Bauernhof. Die Fleischbeschau von einem Veterinär sei deshalb auch bei der Hofschlachtung notwendig, um Anforderungen an die Lebensmittelsicherh eit nicht zu mindern, so Thévenard.

Agrarausschuss kritisiert Anwesenheit eines Tierarztes

Der geplante Vorschlag der EU-Kommission wurde im Agrarausschuss von Europaabgeordneten über alle Fraktionen hinweg kritisiert. Vor allem die Forderung der EU-Kommission, dass ein Veterinär die Hofschlachtung überwachen soll, lehnen die Abgeordneten ab. Dadurch entstünden Kosten, die die Hofschlachtung und damit die kürzeren Wege von vornherein zum Scheitern bringen, war man sich im Agrarausschuss des Europaparlaments einig.

"Wir werden uns den Vorschlag genau anschauen", warnte der Ausschussvorsitzende Norbert Lins (CDU). Nach seiner Ansicht nimmt die EU-Kommission mit ihrem halbherzigen Vorschlag ihre eigene "Farm to Fork"-Strategie nicht ernst genug. Um die Transportwege zu verkürzen, müssten die Hofschlachtungen durch versierte handwerkliche Fleischhauer dem Schlachthof gleichgestellt und nicht als Ausnahme betrachtet werden, erklärte Lins.

Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP, begrüßte den lange geforderten Vorstoß der EU-Kommission zur lokalen Schlachtung, zeigte sich jedoch nicht überzeugt von dessen Praxistauglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Durch Hofschlachtungen werde die Gesundheit der Konsumenten nicht gefährdet, konterte Ulrike Müller von den Liberalen. Hygiene- und Fleischskandale gebe es im großen Schlachthof und nicht in der Landwirtschaft, betonte Martin Häusling von den Grünen. Den angekündigten Vorschlag der EU-Kommission sieht Häusling als einen Rückschritt an, wenn es um kürzere Transportwege geht.

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