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Laborfleisch: Bisher kein Zulassungsantrag in der EU gestellt

In der EU sind Herstellungsverfahren von Laborfleisch im industriellen Maßstab noch nicht etabliert. In den USA steht hingegen das erste Unternehmen vor der Markteinführung.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Angaben der Bundesregierung ist bislang kein Antrag auf Zulassung von sogenanntem Laborfleisch als neuartiges Lebensmittel bei der EU-Kommission gestellt worden. Folglich sei auch kein entsprechender Antrag bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Bearbeitung. Eventuelle von Laborfleisch ausgehende Risiken für die Verbraucherinnen und Verbraucher seien ihr daher nicht bekannt, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Anfrage hatte die AfD-Bundestagsfraktion gestellt.

In-vitro-Fleisch - sogenanntes Laborfleisch - wird, wie die Regierung erläutert, unter labortechnischen Bedingungen hergestellt. Es solle dazu beitragen, den Fleischkonsum umweltfreundlicher und tiergerechter zu gestalten. Singapur sei im Jahr 2020 das erste Land gewesen, in dem die Herstellung von Fleisch aus Zellkulturen zugelassen worden sei.

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Geld für die Forschung

Das Bundesforschungsministerium unterstütze den Forschungsverbund „CELLZERO Meat“, der ein alternatives Verfahren zur Herstellung von zellbasiertem Fleisch ohne Einsatz von Fetalem Kälberserum (FKS) entwickle. Die Zuwendungssumme betrage knapp 1,2 Mio. €. Am Verbund sei neben dem Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN), dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie sowie der Hochschule Anhalt auch das Unternehmen PAN-Biotech GmbH beteiligt.

Noch keine industrielle Produktion

Die genaue Anzahl der Unternehmen, die im Bereich der Herstellung von zellkultiviertem Fleisch beziehungsweise Laborfleisch forschten, ist dem Bundeslandwirtschaftsministerium nach eigenen Angaben nicht bekannt. Die Herstellungsverfahren von Laborfleisch seien bislang im industriellen Maßstab nicht etabliert. Darum gebe es auch nur explorative Studien über die theoretischen Einsparpotentiale bei der Produktion von Laborfleisch im Vergleich zur konventionellen Fleischproduktion. Diese Einschätzungen wiesen hohe Unsicherheiten auf, da die Annahmen von Bedingungen der zukünftig realisierten Verfahren abweichen könnten. Laut Bundesregierung ist außerdem derzeit nicht absehbar, welche Marktanteile Produkte, die dem Verfahren nach dem Laborfleisch zuzuordnen sind, nach einer erfolgreichen Zulassung erzielen könnten.

US-Laborfleisch soll auf den Markt

Etwas weiter als in der EU scheint man in den USA zu sein. Dort meldete die US-Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) in der vergangenen Woche, dass sie eine erste Bewertung eines aus kultivierten Tierzellen hergestellten Lebensmittels vor der Markteinführung ohne Einwände abgeschlossen habe. Der Angabe des Unternehmens „Upside“, dass das aus kultivierten Hühnerzellen gewonnene Lebensmittel genauso sicher sei wie vergleichbare Lebensmittel, könne nicht widersprochen werden, so die FDA.

Die Prüfung umfasste den Produktionsprozess der Firma und das dabei hergestellte kultivierte Zellmaterial. Um das Laborfleisch auf den Markt bringen zu können, sind nun noch die Registrierung der Prozessanlage und eine Inspektionsgenehmigung des Amtes für Lebensmittelsicherheit des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA-FSIS) für den gesamten Betrieb nötig. Auch das Lebensmittel selbst muss noch ein Zulassungsverfahren durchlaufen, um das notwendige Nahrungsmittelkennzeichen zu erhalten.

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