Von damals magischen Momenten spricht Boris Gondouin, Vorstandsmitglied der französischen Milcherzeugerorganisation APLI und des European Milk Boards (EMB). Der Streik sei absolut wichtig gewesen und habe allen gezeigt, dass Landwirte in der Lage sind, die Milchanlieferung auf europäischer Ebene einzustellen.
Bis zu 1000 Trecker kamen am gestrigen Montag ins belgische Ciney, um gegen die immer noch unfairen und nicht kostendeckenden Milchpreise zu demonstrieren. Erwin Schöpges, EMB-Vorsitzender und belgischer Milcherzeuger erinnert sich an die Streikereignisse vor zehn Jahren: „Eine einmalige Solidarität zwischen den Milchproduzenten und den Verbrauchern ist damals entstanden.“ Sieta van Keimpema, EMB-Vizepräsidentin, ergänzt: „Miteinander kämpfen ist der einzige Weg zur Besserung und ein Weg gegen das Bauernsterben, das wir seit Jahren sehen.“
Wie der WDR berichtet, nahmen auch Landwirte aus Deutschland an den Protestaktionen am Wochenende teil. „Auch als deutsche Landwirte wollen wir an dieser belgischen Aktion teilnehmen und uns für das gemeinsame Ziel einsetzen, nämlich einen kostendeckenden Milchpreis für unsere Familien zu erzielen“, so die Stimme eines Erzeugers.
Es seien in den vergangenen elf Jahren zwar Schritte getan worden, dennoch gebe es immer noch erhebliche Preiseinbrüche. In der Konsequenz verschwinden immer mehr Familienbetriebe. Ein Teilnehmer der Demonstration moniert: „Der Milchstreik ist schon lange her, dennoch hat sich am Milchpreis seitdem nichts verändert.“ Die Kosten aber seien weiter gestiegen.