Der Milchsektor wird nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bis 2019 eines der dynamischsten Segmente im Agrarbereich sein.
Die beiden Organisationen sehen hier ein sehr großes Marktpotential, da die Popularität von Milcherzeugnissen bei den Verbrauchern in Entwicklungsländern sehr hoch ist. Mittelfristig gesehen dürfte der Milchsektor vom globalen Wirtschaftswachstum und der steigenden Weltbevölkerung erheblich profitieren.
Zunächst schließen OECD und FAO jedoch unter Hinweis auf die Bestände in der EU und den USA Preisabschläge nicht aus. Von 2012 an dürften die steigende Nachfrage, aber auch höhere Produktionskosten, die Preise stützen. Nominal wird ein jährlicher Anstieg um 2 % bis 3 % vorausgesagt, was real einer stabilen Entwicklung entsprechen würde. Dabei prognostizieren die beiden Organisationen eine Ausweitung der globalen Milcherzeugung um jährlich gut 2 % im Prognosezeitraum, wobei das Aufkommen in den Schwellen- und Entwicklungsländern stärker steigen dürfte als in den Industrieländern.
Der internationale Handel mit Milchprodukten soll sich spürbar erholen, wobei vor allem die Exporte von Käse und Vollmilchpulver wachsen dürften, und zwar nach der Vorhersage von OECD und FAO um jeweils 14 %. Der globale Käsemarkt dürfte dabei auch weiterhin von den Industrieländern dominiert werden; der Anstieg der Käsenachfrage über den gesamten Prognosezeitraum wird auf gut 20 % veranschlagt. Zudem sollte sich der Strukturwandel in den Milchwirtschaften intensivieren.