MEG Milch Board: Milcherzeugungskosten zu 116 % gedeckt
In den Regionen Nord und Ost konnte die MEG Milch Board zum zweiten Mal beobachten, dass Landwirte Gewinne erzielen. Bei den süddeutschen Milchpreisen reicht es bisher nur zur Kostendeckung.
Die Preisentwicklungen führten im Juli 2022 trotz der hohen Kosten zu einer Deckung der Milcherzeugungskosten in Deutschland. Die Preis-Kosten-Ratio lag bei 1,16. Das heißt, die Milcherzeugungskosten waren zu 116 % gedeckt. Zu dem Ergebnis kommt die MEG Milch Board.
Die Milchauszahlungspreise erreichten im Juli 2022 in Deutschland einen Stand von durchschnittlich 55,04 ct/kg. Die Preise erhöhten sich von April bis Juli 2022 mit plus 7,84 ct/kg (+16,61 %) noch stärker als im Vorquartal (+ 5,54 ct/kg bzw. +13,30 %).
Allerdings stiegen die Milchauszahlungspreise in der Region Süd deutlich verhaltener, heißt es weiter. Sie lagen im Juli 2022 mit 53,22 Cent (bei Milcherzeugungskosten von 53,00 Cent) ganze 3,50 bzw. 1,98 ct/kg unter denen in der Region Nord bzw. Ost. „Dementsprechend konnten in den Regionen Nord und Ost zum zweiten Mal in unseren langjährigen Beobachtungszeiträumen Gewinne erzielt werden, bei einer Preis-Kosten-Ratio von 1,34 bzw. 1,19. Die Ratio im Süden lag bei 1,00, somit wurde hier nur Kostendeckung erreicht“, schlussfolgert Frank Lenz, Vorstandsvorsitzender der MEG Milchboard.
Er ist glücklich über die gegenwärtige Milchpreissituation:
Die aktuellen Milchauszahlungspreise bringen Geld und Perspektive auf die Höfe, steigende Kosten werden aufgefangen." - Frank Lenz
"In den Regionen Nord und Ost verzeichnen wir sogar Gewinne.“ Lenz Schlussfolgerung: „Die Verringerung des Milchangebotes durch Betriebsaufgaben in ganz Deutschland ist die Ursache für die so dringend notwendigen Milchpreise, die wir momentan haben.“
Skurrile Erkenntnisse
Die gegenwärtige Marktsituation bringe aber auch skurrile Erkenntnisse hervor: „Was uns Milchbäuerinnen und Milchbauern lange als unabdingbar verkauft wurde, scheint plötzlich nicht mehr notwendig“, erklärt Lenz. Abzüge für Milch aus Anbindehaltung oder für Milch mit höheren Zellzahlen seien bspw. über Nacht gekippt worden.
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Die Preisentwicklungen führten im Juli 2022 trotz der hohen Kosten zu einer Deckung der Milcherzeugungskosten in Deutschland. Die Preis-Kosten-Ratio lag bei 1,16. Das heißt, die Milcherzeugungskosten waren zu 116 % gedeckt. Zu dem Ergebnis kommt die MEG Milch Board.
Die Milchauszahlungspreise erreichten im Juli 2022 in Deutschland einen Stand von durchschnittlich 55,04 ct/kg. Die Preise erhöhten sich von April bis Juli 2022 mit plus 7,84 ct/kg (+16,61 %) noch stärker als im Vorquartal (+ 5,54 ct/kg bzw. +13,30 %).
Allerdings stiegen die Milchauszahlungspreise in der Region Süd deutlich verhaltener, heißt es weiter. Sie lagen im Juli 2022 mit 53,22 Cent (bei Milcherzeugungskosten von 53,00 Cent) ganze 3,50 bzw. 1,98 ct/kg unter denen in der Region Nord bzw. Ost. „Dementsprechend konnten in den Regionen Nord und Ost zum zweiten Mal in unseren langjährigen Beobachtungszeiträumen Gewinne erzielt werden, bei einer Preis-Kosten-Ratio von 1,34 bzw. 1,19. Die Ratio im Süden lag bei 1,00, somit wurde hier nur Kostendeckung erreicht“, schlussfolgert Frank Lenz, Vorstandsvorsitzender der MEG Milchboard.
Er ist glücklich über die gegenwärtige Milchpreissituation:
Die aktuellen Milchauszahlungspreise bringen Geld und Perspektive auf die Höfe, steigende Kosten werden aufgefangen." - Frank Lenz
"In den Regionen Nord und Ost verzeichnen wir sogar Gewinne.“ Lenz Schlussfolgerung: „Die Verringerung des Milchangebotes durch Betriebsaufgaben in ganz Deutschland ist die Ursache für die so dringend notwendigen Milchpreise, die wir momentan haben.“
Skurrile Erkenntnisse
Die gegenwärtige Marktsituation bringe aber auch skurrile Erkenntnisse hervor: „Was uns Milchbäuerinnen und Milchbauern lange als unabdingbar verkauft wurde, scheint plötzlich nicht mehr notwendig“, erklärt Lenz. Abzüge für Milch aus Anbindehaltung oder für Milch mit höheren Zellzahlen seien bspw. über Nacht gekippt worden.