Mit der August-Zuchtwertschätzung präsentiert sich der RZRobot nach 10 Jahren in einem neuen Gewand: Frisch überarbeitet soll er insbesondere Milchkuhbetrieben mit automatischen Melksystemen eine praxistauglichere Unterstützung bieten, roboterfreundliche Holstein-Vererber zu finden. Das gibt der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) bekannt.
Um welche Merkmale geht es konkret?
Im neuen RZRobot sind die Merkmale Melkbarkeit, Strichplatzierung hinten, Strichlänge und Euter gewichtet - sie waren auch Bestandteil des alten Indexes. Neu gewichtet ist der Gesundheitszuchtwert EuterFit, der die Zellzahl als Hilfsmerkmal ersetzt. Anstelle des Fundamentes fließt nun das Merkmal Bewegung ein. Neu sind außerdem die Merkmale Euterbalance und Strichplatzierung vorne.
Viele der berücksichtigten Eigenschaften sind Optimalmerkmale. Das heißt, extreme Ausprägungen sind nicht gewünscht. Um das Optimum besser zu erreichen, sind den Merkmalen Unter- und Obergrenzen zugeordnet. Liegt ein Zuchtwert eines Bullen außerhalb dieser Grenzen, bekommt er keinen RZRobot ausgewiesen. Die jeweiligen Grenzen sind in der Abbildung dargestellt.
Ab der August-Zuchtwertschätzung wird der RZRobot per Index-Methode berechnet, die die Korrelation zwischen einzelnen Merkmalen berücksichtigt.
Was beudeutet das für Besamungsbullen?
Laut BRS werden nach dem neuen System mehr Bullen einen RZRobot erhalten. Dafür wird die Differenzierung zwischen den Bullen deutlicher ausfallen. Auch zukünftig soll sich der Roboter-Index noch weiterentwickeln. Beispielsweise mithilfe von direkten Melkroboterdaten und aus Ergebnissen des Projektes iDDEN (International Dairy Data Exchange Network). Ziel dieses Projektes ist, die täglich anfallenden Daten international einheitlich und standardisiert auszutauschen.
Grundlage für die Überarbeitung war eine Umfrage des BRS zu den besonderen Ansprüchen von Kühen in Roboterbetrieben. Verbandsvertreter, BRS und die Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (vit) haben im Anschluss den neuen Index entwickelt.