Die Preis-Kosten-Ratio der Milcherzeugung verschlechterte sich um einen weiteren Punkt auf 85. Die Unterdeckung steigt damit auf 15 %. Darauf weist Deutschlands größte Milcherzeugergemeinschaft, die MEG Milch Board, anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Milch Marker Index hin.
Bei der Oktober-Auswertung fallen laut Milch Board zwei in ihrer Wirkung gegenläufige Dynamiken ins Gewicht: auf der einen Seite sinkende Kosten für Zukauffutter und Energie, auf der anderen zwar unterschiedliche - aber grundsätzlich fallende - Milchauszahlungspreise in den Regionen. Die Betriebe im Norden können bei Milchauszahlungspreisen von 33 bis 34 Cent pro Kilogramm gerade noch kostendeckend arbeiten, für die Betriebe im Süden wurde die Spanne zwischen Kosten und Preisen aufgrund der höheren Milchauszahlungspreise (36 bis 37 Cent pro Kilogramm) etwas kleiner. Sie sind aber nach wie vor weit von einer Kostendeckung entfernt. Im Norden gingen im Bundesland Niedersachsen die Milcherzeugungskosten mit 4,4 Cent am stärksten zurück, im Süden im Saarland mit 5,8 Cent. In den östlichen Bundesländern sanken die Milcherzeugungskosten weniger stark, bei sehr uneinheitlicher Entwicklung.
In der Region Nord verminderten sich die Kosten für Zukauffutter am stärksten (-3,4 Cent); in Süd und Ost sanken sie um 2,2 beziehungsweise 1,7 Cent. Der Rückgang der Milcherzeugungskosten lässt sich im aktuellen Beobachtungszeitraum aber nicht allein auf die gesunkenen Futterkosten zurückführen. Das Milch Board vermutet, dass viele Betriebe in Anbetracht einer drohenden Superabgabe auch ihren Input drosselten. Regionale Kostenunterschiede lassen sich damit schlüssig erklären.
${intro}