Die deutschen Molkereien haben im vergangenen Jahr beim Außenhandel mit Milch und Milchprodukten ein solides Ergebnis erwirtschaftet.
Nach eigenen Angaben mussten sie 2014 einige Unwägbarkeiten meistern. Neben dem Russland-Embargo habe auch eine weltweit hohe Milchmenge konkurrierend auf den Markt gedrückt. Dass für den deutschen Exportschlager Käse 2014 kein neuer Rekordwert erreicht werden konnte, sei bereits im Spätsommer als Folge des Russland-Embargos abzusehen gewesen. Nach Angaben der Export-Union für Milchprodukte sei es zwar kein neuer Rekord geworden, aber das Vorjahresergebnis hätte mit rund 1.157.200 Tonnen fast genau gehalten werden können.
Die Exportmengen von Frischkäse inklusive Quark und Mozzarella stiegen um fast 7%. Da der Anteil von Frischkäse und Co an den Gesamtkäseexporten 40% (447.745 Tonnen) ausmacht, hatten diese 7% auch eine entsprechende stabilisierende Wirkung auf die Gesamtmenge bei Käse, so die Export-Union in einer Mitteilung. Hinzu sei eine leicht verbesserte Bilanz für die Ausfuhren von Käse innerhalb der EU gekommen. Die Ausfuhren nach Russland sind nicht zuletzt durch das Embargo nochmals um 65% zurückgegangen auf lediglich 13.304 Tonnen, während die Ausfuhren von Käse insbesondere in die USA (+65%, 6.408 Tonnen) und Japan (+22%, 8.737 Tonnen) gesteigert werden konnten.
Im Pulverbereich konnte bei den Exporten von Vollmilchpulver (inkl. teilentrahmtes Milchpulver) das Vorjahresergebnis (2013: 58.000 Tonnen, 2014: 57.631 Tonnen) annähernd gehalten werden. Magermilchpulver hingegen konnte um 15% mehr verkauft werden und erreichte eine Exportmenge von rund 330.777 Tonnen. Beide Produkte waren vor allem in Drittlandsmärkten gefragt.
Eine positive Bilanz zieht die Export-Union auch für den Export von Joghurt und Buttermilchpulver (+22%, 20.660 Tonnen), Butter und Milchstreichfette (+5,4%, 131.470 Tonnen) sowie bei Kondensmilch/Milchkonzentraten (ungezuckert) mit einer Steigerung von 18% (335.376 Tonnen). Auch hier konnten die zusätzlichen Mengen vor allem in Drittländer exportiert werden. Für Milch in Großgebinden konnte die Exportmenge insgesamt erhöht werden (+18%, 1.615.880 Tonnen), der überwiegende Teil davon ging in andere EU–Staaten. Bei flüssiger Milch/Rahm in Kleinpackungen gab es insgesamt einen geringeren Export als Im Vorjahr, jedoch konnten die Ausfuhren in Drittländer um 24% gesteigert werden (217.718 Tonnen). Der größte Anteil davon waren 128.536 Tonnen nach China.
Dabei hat China, der größte Milchimportmarkt der Welt, teilweise bis zu 75% weniger an Milchprodukten pro Monat eingeführt. Dennoch konnte Deutschland seine Exportmengen nach China ausdehnen, Preis und Qualität „Made in Germany“ stimmten.
Der Verband hofft, dass die Handelsbeziehungen nach Russland sich bald normalisieren werden, trotz der anhaltenden Ukraine-Krise. Russische Veterinäre werden bald zum nächsten Kontrollbesuch erwartet.