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topplus Harter, sorgenvoller Winter

Milchbauer verfüttert aus Not schon Heuvorrat und schlachtet Kühe

Trotz eines Milchpreises von 60 Ct blicken die Milchviehhalter voll Sorgen in den Winter und auf 2023. Die Rechnung geht immer weniger auf und keiner weiß, was noch kommt.

Lesezeit: 3 Minuten

Einen eindringlichen Bericht über die Not der Milchbauern trotz steigender Preise hat die Aachener Zeitung veröffentlicht. Darin berichtet der Ortslandwirt von Mützenich und stellvertretende Vorsitzende der Kreisbauernschaft Aachen, Rolf Funken, dass er 30 seiner 120 Milchkühe schlachten will, weil ihm die Kosten davonlaufen.

Die Preise für Strom, Diesel und Dünger hätten sich in den vergangenen Monaten teils vervierfacht. Er wisse nicht mehr, wie er seine Rinder über den Winter bringen soll, ohne wirtschaftlich dabei Schiffbruch zu erleiden. Denn nach dem Dürresommer seien auch die Weiden abgefressen, so dass seine Rinder nun schon den Heuvorrat für den Winter bekämen.

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„Da fehlt dann mal eben das Futter für ganze zwei Monate“, sagt der Landwirt. Gleichzeitig sei die Heuernte aufgrund der Trockenheit deutlich schlechter ausgefallen als in einem durchschnittlichen Jahr. Wo Funken ansonsten vier bis fünf gute Schnitte einfahren kann, sind es bislang nur zwei sowie ein „Notschnitt“. Nun hoffen er und seine Kollegen darauf, dass wenigstens die letzte Ernte im Oktober noch guten Ertrag bringt. Denn das Zufüttern mit Kraftfutter ist für die Landwirte immer teurer geworden – gut 100 % liegt das Preisniveau inzwischen über dem der Vorjahre, berichtet die Zeitung.

Milchpreis auf Höhenflug und dennoch nicht ausreichend

Inzwischen ist der Milchpreis zwar auf 60 Cent pro Liter gestiegen, für den Aachener aber nur ein schwacher Trost. „Vor einem Jahr war das noch undenkbar, da waren es nur 35 Cent. Weil aber unsere Kosten gleichzeitig ebenfalls enorm gestiegen sind, können wir froh sein, wenn wir am Ende ohne Verluste aus der Sache herauskommen“, erklärt Funken.

Katastrophal sei mittlerweile ausgerechnet die Lage vieler Biobetriebe. Denn die seien zuletzt nicht mehr in der Lage gewesen, ihre Erzeugerpreise in vergleichbarer Weise zu steigern. „Das gibt der Markt nicht mehr her. Die Verbraucher müssen sparen – deshalb lassen sich höhere Preise ab einem gewissen Niveau einfach nicht mehr durchsetzen.“

Sorgenvoll in den Winter

Mit Blick auf das kommende Jahr sind die Bauern sehr besorgt, schreibt die Zeitung weiter. Unklar sei, in welche Höhen die Kosten noch steigen werden. Gleichzeitig sei allen Beteiligten klar, dass die Verbraucher am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt seien, wenn sich ein Pfund Butter für Geringverdiener zu einem Luxusgut entwickeln sollte.

„Deshalb ist die Stimmung in der Branche sehr gedrückt“, sagt Funken. Dazu kämen erste Hiobsbotschaften von den Molkereien: Vor allem kleinere Betriebe in Süddeutschland stünden angesichts der hohen Gaspreise kurz davor, die Produktion einzustellen. Der in der Eifel dominierende Arla-Verbund habe deswegen bereits erste Produktionsstätten auf Öl umgestellt und sei daher weiter in der Lage zu produzieren.

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