Der Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments spricht sich für eine Stärkung von Milcherzeugern in Bergregionen und in den EU-Überseegebieten aus.
Die Agrarexperten verabschiedeten eine Vorlage des Südtirolers Herbert Dorfmann. Der Christdemokrat verlangt vor dem Hintergrund des Auslaufens der Milchquotenregelung 2015 eine Strategie, um die Produktion in benachteiligten Gebieten trotz einer absehbaren Ausweitung der Molkereianlieferungen in Gunstlagen aufrechtzuerhalten.
In dem jetzt angenommenen Text pochen die Abgeordneten unter anderem auf eine Prämie für Raufutterfresser innerhalb der Ersten Säule der EU-Agrarpolitik. Neue Anforderungen zur Fütterung von Wiederkäuern werden aus Furcht vor einem möglichen Zusammenbruch der bestehenden landwirtschaftlichen Praxis abgelehnt. Innerhalb der ländlichen Entwicklung soll ein klarer Rahmen für Ausgleichszahlungen geschaffen werden, um umweltfreundliche, nachhaltige und ökologische Formen der Landwirtschaft voranzubringen.
Ferner sollen über die Zweite Säule auch weiterhin Investitionen, Junglandwirteprogramme, Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und ähnliches gefördert werden - unter Berücksichtigung der erschwerten Bewirtschaftungsbedingungen in Berg- und Randgebieten. Verarbeitungsbetriebe, vor allem genossenschaftliche, sollen Zuschüsse erhalten, um den gegenüber Gunstlagen erhöhten Kosten für die Milchsammlung und für den Vertrieb Rechnung zu tragen. Grundsätzlich will der Ausschuss Erzeugerorganisationen und Genossenschaften weiter gestärkt sehen, besonders auch mit Blick auf deren Vermarktungsmöglichkeiten.
Die Europäische Kommission wird aufgerufen, die Entwicklung der Milchproduktion in Berggebieten nach dem Ende der Quoten genau zu beobachten und 2017 einen Bericht vorzulegen - einschließlich Rechtsvorschlägen, sollte sich das Aufkommen bis dahin deutlich verringert haben. Die Plenumsabstimmung über den Entschließungsentwurf ist in der zweiten Dezemberwoche vorgesehen. AgE