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Export-Union

Milchexporte 2018: Rekord bei Käse, Rückgänge bei Butter und Trinkmilch

Die deutschen Milchexporte haben sich 2018 unterschiedlich entwickelt.

Lesezeit: 5 Minuten

Das gemischte Bild aus dem ersten Halbjahr 2018 bei den deutschen Milchexporten setzte sich auch in der zweiten Jahreshälfte fort. So wurde zwar am Ende ein neuer Rekord bei den Käseausfuhren erreicht. Auch die Exporte bei Milchmischgetränken, Magermilchpulver und Molkenpulver entwickelten sich positiv. Dieser positiven Entwicklung stehen jedoch Rückgänge bei der Ausfuhr von Butter, Kondensmilch, Trinkmilch und Joghurt/ Sauermilcherzeugnissen gegenüber. Das berichtet die Export-Union für Milchprodukte aus Berlin.

Rekord bei Käseexport

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Auch 2018 erreichten die deutschen Käseausfuhren mit rund 1.219.500 t (+0,8 % gegenüber Vorjahr) einen neuen Höchstwert und setzten damit die Tendenz der letzten Jahre fort. Größter Abnehmer ist weiterhin Italien mit rund 253.700 t. Doch auch die Exporte von Käse nach Großbritannien als sechstgrößten Abnehmer, waren mit 73.400 tstabil. Die Summe der Importe nach Deutschland sank dagegen um 2,5 %auf rund 800.600 t, sodass die zusätzliche Käsemenge aus eigener Produktion resultiert.

Hervorzuheben sind laut Export-Union insbesondere die positiven Exportentwicklungen nach Japan (+25 %auf 19.300 t), Chile, Vietnam und Libyen. Dagegen haben die Volumina in die USA und Südkorea in 2018 stagniert. Durch den Nachfragerückgang der USA gingen die Ausfuhren auf den amerikanischen Kontinent um 0,8 %zurück. Dagegen konnten die Region Asien (+3,4 %) und Afrika (+27,9 %) von der Entwicklung 2018 profitieren. Nur rund 11 %der Käseexporte gingen letztes Jahr in Drittländer (130.500 t), jedoch fallen die Steigerungsraten hier in den letzten Jahren deutlich attraktiver aus (+5,7 %).

Die Ausfuhren von Magermilchpulver (MMP) aus Deutschland lagen für das Jahr mit 408.900 t über dem Vorjahr (+2,5 %). Besonders die Mengen in die drei wichtigsten EU-Abnehmerländer Niederlande, Italien und Polen konnten um rund 10 % oder mehr gesteigert werden. Die EU exportierte 2018 rund 834.000 t MMP, was einen neuen Rekord im zweiten Jahr hintereinander darstellt (+7 %). 160.900 t kamen davon direkt aus Deutschland. Besonders bei den Ausfuhren nach Ägypten (+62 %, 21.800 t) und Malaysia (+39,8 %, 8.000 t) konnte Deutschland gegenüber den europäischen Ausfuhrmengen (Ägypten +6,2 %, Malaysia +4,8 %) überproportional zulegen. Die Nachfrage wurde durch die niedrigen Preise das ganze Jahr über stimuliert und in der zweiten Jahreshälfte war dann auch EU-Ware sehr wettbewerbsfähig. Dies spiegelt sich ebenfalls in den Zahlen für den Chinaexport wieder. Während die Exporte hier im ersten Halbjahr 2018 noch 29 % unter dem Vorjahr lagen, konnte das Vorjahresergebnis mit rund 22.000 t durch ein gutes zweites Halbjahr fast exakt wiederholt werden.

Das sehr hohe Preisniveau deutscher Butter und die zeitweise knappe Verfügbarkeit 2018 haben zu einem deutlichen Absatzrückgang im Export geführt. In Summe wurden 117.600 tausgeführt (-8,4 %) und besonders im Drittlandsbereich ging die Menge auf 10.200 t zurück (22,4 %). In der EU haben nur die Niederlande die Abnahmemengen um 7,9 % auf 36.700 t bedeutsam gesteigert. Unter den Drittländern mit über 1.000 t Abnahmemenge hat wiederum nur Japan mit etwa 1.600 t mehr deutsche Butter als im Vorjahr gekauft (+40,3 %).

Herkunftskennzeichnung bremst Export

Gegenüber dem Halbjahresergebnis 2018 verbesserten sich die Ausfuhr von Milch und Rahm in Kleinpackungen (kleiner 2 Liter) aus Deutschland, blieb aber unter dem Vorjahresergebnis. Insgesamt wurden 727.600 t aus Deutschland exportiert und damit rund 92.500 t weniger als im Vorjahr (-11,3 %). Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Der größte Rückgang ist bei den Ausfuhren in die EU-Nachbarländer festzustellen (-14,6 %) und hier insbesondere in solche Länder, die in den vergangenen Jahren eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung eingeführt haben wie Frankreich (-30,2 %) oder Griechenland (-36,7 %). 41 % der Ausfuhren an Milch und Rahm in Kleinpackungen gingen 2018 in Drittländer. Damit kommt den Drittländern als Abnehmer eine so große Bedeutung zu wie in keinem anderen Produktbereich. Wichtigster Abnehmer im Drittland war wie in den Jahren zuvor China mit 178.500 t (-10,7 %). Der Boom der vergangenen Jahre scheint hier insgesamt vorüber zu sein. Da auch arabische Länder hinter den Wachstumserwartungen zurückblieben, konnten die Steigerungen bei den Absatzzahlen in Länder wie die Philippinen (15.000 t) oder Dominikanische Republik (8.000 t) das Gesamtergebnis im Drittlandsbereich (-6 %) nicht ausgleichen.

Trotz der Dürre im letzten Sommer bewegt sich die Milchanlieferung in Deutschland heute etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die hohen Anlieferungsmengen an Rohmilch in Neuseeland und USA lassen einen regen Wettbewerb auf den internationalen Märkten für die nächsten Monate erwarten, so die Export-Union.

Wie geht es 2019 weiter?

Auch 2019 werde der Export daher eine zentrale Rolle bei der Marktentwicklung spielen. Im Käsebereich entstehen in Deutschland neue Produktionskapazitäten, die auch ihren Absatz im Ausland suchen. Das Preisniveau für Butter und Milchfett liegt derzeit immer noch über dem langjährigen Mittel, auch wenn die Höchstpreise vorüber sind. Dies sollte den Absatz von Butter perspektivisch im In- und Ausland stützen. Mittlerweile sind die Bestände an Magermilchpulver fast vollständig aus der Intervention ausgelagert und drücken im Eiweißbereich nicht mehr auf den Preis, was an den Notierungen zu spüren ist. Am Weltmarkt haben sich bessere Preise bei den letzten Auktionen gezeigt. Nur wenn der Weltmarktpreis auf einem guten Niveau ist, wird der deutsche Export funktionieren und zur Marktentlastung beitragen. Das bisher gezeigte hohe Maß an Flexibilität und Marktverständnis wird den deutschen Molkereien helfen, auf den internationalen Absatzmärkten weiterhin erfolgreich zu handeln, berichtet die Export-Union weiter.

Eine große Bedeutung bei der Beurteilung des Exportgeschäftes 2019 werde am Ende dem „Brexit“ zukommen. Die Nettoimportmengen des Vereinigten Königreiches seien notwendig, um das Marktgleichgewicht zu erhalten. Jede Störung durch einen „harten Brexit“ gelte es daher zu vermeiden. Positive Signale erhält die deutsche Milchwirtschaft aus Russland. Zwar gilt noch der politische Importboykott, im Veterinärwesen habe sich aber bereits die Zusammenarbeit verbessert.

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