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Milchmarkt: Ist der Kipppunkt erreicht?

Die neue top agrar-Ausgabe 3/2023 ist in ihrem Postkasten und online verfügbar. Einige unserer Schwerpunkte zum Thema Milch sind der Milchpreisvergleich, eine Marktanalyse und die hohen Einkaufspreise

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von top agrar-Redakteurin Kirsten Gierse-Westermeier:

Die zuletzt rekordverdächtig hohen Milchpreise sinken in diesen ­Tagen zum Teil drastisch: Ein süddeutscher ­Verarbeiter reduzierte das Milchgeld von Dezember auf Januar um satte 15 ct/kg Milch. Im ­Norden gibt es ­Preisrücknahmen von bis zu 9 ct/kg. Die sinkenden Preise kamen nicht ­überraschend, die Deutlichkeit mit der der Markt kippt schon.

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Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) reagiert prompt auf die Preisrücknahmen und will (zum Teil noch laufende) Kontrakte neu verhandeln. Dabei klopft er nicht nur vorsichtig an die Tür, sondern schlägt diese regelrecht ein, wie ein ­Molkereivertreter gegenüber top agrar berichtet. Das ist bemerkenswert, denn die Händler scheinen dabei zu vergessen, dass nicht nur die Kosten für die Kundinnen und Kunden in den eigenen ­Ladenlokalen gestiegen sind, sondern auch für Milchkuhbetriebe.

Die Einkaufspreise für Futter, Dünger und Energie haben im vergangenen Jahr nicht nur bisher unbekannte Höhen erreicht, sie werden auch auf hohem ­Niveau bleiben. Hinzu kommt, dass sich Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter ­zunehmend mit neuen Düngeregelungen aber auch mit den ehrgeizigen Forde­rungen des Handels in puncto Tierwohl und Nachhaltigkeit auseinandersetzen müssen.

Damit sie ihre Höfe zukunftsorientiert ausrichten können, brauchen sie Planungssicherheit und Unterstützung – auch vom LEH. Der bekennt sich ­wohlgemerkt bei jeder sich bietenden Gelegenheit, zumindest mit Worten, zur heimischen Landwirtschaft.

Aldi setzte in dem Zusammenhang im vergangenen Jahr ein denkwürdiges Zeichen: Der Marktführer erhöhte von einem Tag auf den anderen die Preise für Biomilch um 60 ct/l. Bei den Landwirten kam davon nichts an. Vielmehr führte das dazu, dass die Kundschaft vermehrt zu günstigeren Alternativen griff und Bioprodukte im Kühlregal stehen ­blieben. Bei den Biomilcherzeugern stellte sich zunehmend Frustration ein. Rückhalt sieht anders aus!

Wer ankündigt, bis 2030 nur noch Trinkmilch aus den tierwohlgerechteren Haltungsformen 3 und 4 und von hei­mischen Betrieben anbieten zu wollen, muss seinen Bekenntnissen dringend ­Taten folgen lassen.

Die hohen Milchpreise haben im ­vergangenen Jahr viele Probleme der landwirtschaftlichen Betriebe überdeckt. Jetzt gilt es, Preisanpassungen mit Augenmaß vorzunehmen und dabei auch die Er­zeugerbetriebe im Blick zu haben. Sonst drohen handfeste Strukturbrüche.

Alle Entscheider sind aufgerufen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Das gilt auch für die Molkereien. Sie sollten Preise mit Bedacht anpassen. Damit ­helfen sie den Milcherzeugerinnen und Milcherzeugern und senden die richtigen Signale in die Wertschöpfungskette.

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