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Milchmarkt

Milchmarkt weniger volatil

Einen Rückblick auf den Milchmarkt im ersten Halbjahr 2019 und einen Ausblick auf die kommenden Monate gibt Monika Wohlfarth von der ZMB im Milch-Politikreport des Milchindustrie-Verbandes.

Lesezeit: 3 Minuten

Magermilchpulver hat sich in der ersten Hälfte von 2019 dank abgebauter Bestände vom Sorgenkind der vergangenen Jahre zum stabilisierenden Element entwickelt, so die Einschätzung von Monika Wohlfarth (ZMB) im aktuellen Milch-Politikreport des Milchindustrie-Verbandes. Die Käsepreise schwankten demnach im Gegensatz zu den Vorjahren kaum. Die Preise von Butter und Molkenpulver haben hingegen seit Jahresanfang nahezu kontinuierlich nachgegeben. Butter hat zwar den preislichen Höhenflug anscheinend vorerst beendet, bewegt sich aber weiter über dem Durchschnittsniveau des vergangenen Jahrzehnts.

Milchaufkommen stagniert

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Das Angebot am Milchmarkt entwickelte sich 2019 bislang wesentlich verhaltener als in den Vorjahren, die von kontinuierlichem Wachstum gekennzeichnet waren. In Deutschland nahm die Milchanlieferung in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 % ab. In der EU insgesamt hat sich gleichzeitig im Schnitt ein geringfügiger Anstieg um 0,2 % eingestellt. Das Milchaufkommen der wichtigsten Exportländer ist im betrachteten Zeitraum sogar um insgesamt 0,8 Mio. t gesunken.Diese Entwicklung ist vor allem auf die geminderte Erzeugungin Australien und Argentinien sowie auf dieStagnation in den USA, Neuseeland und Weißrusslandzurückzuführen.Trotz der verhaltenen Entwicklung des Rohstoffaufkommensist die Verfügbarkeit am weltweiten Milchmarktbisher ausreichend geblieben. Das Angebotan Magermilchpulver konnte durch den Abbau vonBeständen ergänzt werden. Bei Butter hatte sich derprivate Bestand in der Hochpreisphase offensichtlichallmählich erhöht, so dass weiterhin genügendOfferten vorhanden waren. Außerdem haben in derEU höhere Fettgehalte in der angelieferten Milch eineleichte Ausweitung der Buttererzeugung trotz desstagnierenden Milchaufkommens zugelassen.

Weltmarktnachfrage gestiegen – China wieder Wachstumsmarkt

Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Milchprodukten weltweit wieder gewachsen. Die größten Exporteure haben in den meisten bedeutenden Produktkategorien höhere Mengen am Weltmarkt absetzen können als im Vorjahreszeitraum, wobei das stärkste Wachstum bei Magermilchpulver zu beobachten war. Aber auch an Käse, Butter und Vollmilchpulver wurden höhere Mengen gehandelt als im ersten Halbjahr 2018.Eine Ausnahme stellt Molkenpulver dar, wo eine rückläufige Entwicklung hingenommen werden musste.Das größte Nachfragewachstum hat sich in China abgespielt.In den ersten sieben Monaten von 2019 hat das asiatische Land 0,7 Mio. t Vollmilchäquivalente mehr importiert als im Vorjahreszeitraum. Außerdem hat Russland wieder mehr Milchprodukte importiert,wovon Deutschland und die EU wegen des inzwischen seit fünf Jahren andauernden Importstopps nicht profitieren können. China hat vor allem mehr Milchpulver importiert. Die Butterimporte sind hingegen gesunken. Deutlich geschrumpft sind Chinas Importe von Molkeprodukten, was auf den massiven Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest dort zurückzuführen ist und die Molkenerlöse weltweit dämpft.

Weitere Aussichten

In den kommenden Monaten und für die ersten Monate von 2020 ist in Deutschland und anderen EU-Ländern weiter eine verhaltene Entwicklung des Milchaufkommens zu erwarten. Die Milchkuhbestände in wichtigen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden sind geschrumpft. Das regional sehr trockene und heiße Sommerwetter führt wie bereits im Vorjahr zu einer schwierigen Grundfuttersituation auf vielen Milcherzeugerbetrieben,wobei nun wesentlich weniger Vorräte aus der Vorjahresernte zur Verfügung stehen als es 2018 der Fall gewesen ist.Dem stagnierenden Angebot wird voraussichtlich eine jahreszeitlich belebte Nachfrage nach Butter und Käse gegenüberstehen. Die Absatzbelebung bei Butter im Herbst und im Weihnachtsgeschäft dürfte dadurch noch stimuliert werden, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zu den beiden Vorjahren spürbar niedriger sind. Wenn die gute Exportnachfrage nach Magermilchpulver weiter anhält, ist man zunehmend auf das Angebot aus der laufenden Produktion angewiesen. Damit ist für die nächsten Monate eine zumindest ausgeglichene Marktlage zu erwarten.

Monika Wohlfarth, ZMB

Den vollständigen Milch-Politikreport des Milchindustrie-Verbandes finden sie hier.

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