Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Milchpreis 9 Cent unter Kostendeckung

Im vergangenen Quartal lag der durchschnittliche Milchauszahlungspreis rund 9 ct/kg unter den Erzeugungskosten. Das zeigt der aktuelle Milch Marker Index (MMI), den die MEG Milch Board vierteljährlich veröffentlicht. Auf dem Milchmarkt zeichnet sich die Dürre noch nicht in der Anlieferungsmenge ab.

Lesezeit: 3 Minuten

Im vergangenen Quartal lag der durchschnittliche Milchauszahlungspreis rund 9 ct/kg unter den Erzeugungskosten. Das zeigt der aktuelle Milch Marker Index (MMI), den die MEG Milch Board vierteljährlich veröffentlicht. Auf dem Milchmarkt zeichnet sich die Dürre noch nicht in der Anlieferungsmenge ab, so das MEG Milch Board.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der MMI gibt an, welchen Preis ein Landwirt mit der Vermarktung der Milch mindestens erlösen muss, damit alle Kosten der Erzeugung gedeckt sind und ein Einkommen gesichert ist. Im Juli 2018 hatte der MMI für Deutschland einen Wert von 104. Mit 43,28 ct/kg stiegen die Milcherzeugungskosten das dritte Quartal in Folge weiter an. Die größte Ursache dafür sind die erhöhten Futter- und Energiekosten und zugleich fallende Rindererlöse. Parallel sind die durchschnittlichen Auszahlungspreise um 1,04 ct/kg auf 34,56 ct gestiegen und konnten so das Verhältnis zwischen Kosten und Erlösen leicht verbessern. Damit fehlten im Juli knapp 9 ct zur Kostendeckung. Die Unterdeckung von 20 % weist auf die weiterhin sehr ungünstige wirtschaftliche Lage für die meisten Milchviehbetriebe in Deutschland hin.

 

Der Kostenanstieg trifft die Regionen Nord und Süd zurzeit am meisten. Hier stiegen die Erzeugungskosten von April bis Juli 2018 mit 0,57 ct bzw. 0,69 ct um rund 1,5 % am stärksten. Im Norden liegen sie mit 38,60 ct um 5 % höher als 2017. Im Süden und Osten stiegen die Erzeugerkosten im Vergleich zum Vorjahr um 3 %. Die Auszahlungspreise zogen in der Region Süd von April bis Juli 2018 mit 0,36 ct auf 35,63 ct nur noch sehr schwach an. Im Norden stiegen die Milchpreise dagegen um 1,79 ct. Bei einem Stand von 33,81 ct kann dies aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass die Auszahlungspreise in der Region Nord am niedrigsten sind und zudem um 3,38 ct unter denen des Gesamtjahres 2017 liegen.


Im Juli 2018 waren die norddeutschen Milchviehbetriebe durchschnittlich 4,79 ct/kg Milch von einer Kostendeckung entfernt. In der Region Nord werden aktuell 12 % der Milcherzeugungskosten nicht gedeckt, im Süden 28 % und im Osten 13 %. Die Berechnungen beruhen laut MEG Milch Milch Board auf amtlich erfassten Buchführungsdaten und repräsentieren die Mehrheit der spezialisierten Milchviehbetriebe in Deutschland.


Trotz Dürre keine Mengenreduktion

 

Die Dürre im Sommer mit teilweise extremen Ernteausfällen hat laut MEG Milch Board keine Auswirkungen auf den Milchmarkt. Im Gegenteil: Die deutsche Anlieferungsmenge liegt fast 3 % über der Vorjahreslinie. Ähnlich sieht die Situation in Frankreich, Italien und anderen wichtigen Produktionsländern aus.


Peter Guhl, Vorstandsvorsitzender der MEG Milch Board: „Die Ernteerträge schwanken regional sehr stark. Zwischen Top-Ernte und Totalausfall liegen oft nur wenige Kilometer. Vielen betroffenen Kollegen bot sich daher die Möglichkeit zum Futterzukauf. Dies hat die Betriebe zwar finanziell stark belastet - was wir übrigens auch am MMI sehen. Doch die Produktionsmenge konnte vielerorts bisher stabil gehalten werden."


Eine Prognose im Hinblick auf die weitere Entwicklung sei hingegen schwer. „Wir stehen aktuell am Beginn der Winterfütterung. Erst die kommenden Wochen und Monate werden zeigen wohin die Reise am Milchmarkt geht. Eines ist sicher, dieser Sommer war kein ‚Fake‘. Er war real, und er wird eine Wirkung auf den Milchmarkt haben“, sagte Guhl. Die Frage sei nur: wann und wie deutlich? Verdächtig findet er, dass aktuell von verschiedenster Seite versucht wird, die Lage zu beschönigen. Er vermutet dahinter die Absicht, die Hoffnungen der Milcherzeuger auf einen dringend notwendigen Milchpreisanstieg im Keim zu ersticken. „Wir müssen jetzt extrem aufpassen und die Zeichen am Markt genau beobachten. Die Kosten der Milcherzeugung sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen“, sagte Guhl. Milchpreise unter 40 ct seien nirgendwo gewinnbringend und müssten entsprechend deutlich angehoben werden.




 

Die Redaktion empfiehlt

top + top informiert ins Frühjahr

3 Monate top agrar Digital + gratis Wintermützen-Set + Gewinnchance für 19,80 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.