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topplus Milch Marker Index

Milchpreis: Erzeugungskosten zu 99 % gedeckt

Für den Zeitraum April 2021 bis Oktober 2021 lagen die Produktionskosten in Deutschland bei 46,13 ct/kg Milch und der durchschnittliche Auszahlungspreis bei 37,45 ct/kg.

Lesezeit: 3 Minuten

Trotz der stark gestiegenen Erzeugungskosten hat der Milchpreis erstmalig seit Berechnungsbeginn des Milch Marker Index die Kostendeckung erreicht. Das berichtet das MEG Milch Board. Im April 2022 betrugen die Milcherzeugungskosten 47,6 ct/kg, die seit Januar 2022 um 1,3 ct bzw. um 2,8 % gestiegen waren. Der Milchauszahlungspreis stieg im gleichen Zeitraum aber sogar um 5,54 ct bzw. 13 % auf 47,2 ct/kg.

Die Preis-Kosten-Ratio lag damit bei 0,99. Das heißt, dass die Produktionskosten im Bundesdurchschnitt zu 99 % über den Milchpreis gedeckt sind. 2020 betrug der Wert 71 %.

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Der Milch-Marker-Index (MMI) zeigt die Kostenentwicklung der Milchproduktion im Vergleich zum Jahr 2015. Der MMI hatte im April 2022 einen Wert von 116. Das heißt, dass die Produktionskosten um 16 % gestiegen sind.

Unterschiede zwischen den Regionen

Die Milchauszahlungspreise erreichten im April 2022 in Schleswig-Holstein Höchststände von 50,54 ct und lagen in der Region Nord durchschnittlich bei 47,96 ct/kg. Im Osten erreichten die Preise ein Niveau von 47,17 ct/kg und in der Region Süd von 46,30 ct, heißt es.

Damit gab es sowohl bei den Auszahlungspreisen als auch bei den Kosten deutliche Unterschiede zwischen den Regionen: Während im Osten und Norden die Kosten gedeckt waren bzw. sogar Gewinne erzielt werden konnten, gab es im Süden bei Milcherzeugungskosten von 53,43 Cent eine Unterdeckung von 13 %.

Frank Lenz, Vorstandsvorsitzender der MEG Milch Board merkt an, dass der Milchpreisanstieg im Süden trotz starker Bündelung auffallend gering sei. "Bündelung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss im Sinne der Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger ausgestaltet werden. Hier ist noch viel Luft nach oben. Der MMI kann in den Verhandlungen um den Milchpreis mit der Molkerei nur die unterste Grenze sein.“

Knappes Angebot lässt Preise steigen

Aufgrund der gehäuften Betriebsaufgaben in den letzten Monaten sei Milch weiterhin knapp. Die relativ hohen Milchauszahlungspreise sind dem zufolge also teuer erkauft, so Frank Lenz. „Die Milchauszahlungspreise sind gestiegen, weil das Angebot gering ist und nicht, weil unsere Kosten gestiegen sind.“ Die annähernde Kostendeckung im April 2022 sei also eine Momentaufnahme. Einerseits freue er sich über die hohen Auszahlungspreise und hoffe, dass sie auf diesem Niveau bleiben bzw. weiter steigen.

Andererseits sei Lenz klar, dass es sich um zeitlich versetzte Reaktionen handle. Die massiven Einsparungen von Dünger und Futtermitteln im Frühjahr waren notwendig, um Liquidität zu erhalten und führten im Nebeneffekt zu dieser scheinbaren Kostendeckung. "Die Mindererträge bei Milch und auf dem Feld werden uns erst später einholen. Auch die rasant steigenden Energiekosten werden sich erst noch auswirken", sagt Lenz.

Der MEG-Vorsitzende ist sich bewusst, wie ungewiss und unplanbar die Zukunft ist, angesichts des Klimawandels, des Kriegs in der Ukraine und der drohenden Energiekrise. Zugleich macht er darauf aufmerksam, dass weiter steigende Milchpreise die Voraussetzung sind, um Stabilität in ungewissen Zeiten zu erlangen. "Die Milchpreise müssen im Sommer weiter deutlich steigen. Das würde dann auch zu der Selbstverständlichkeit führen, dass die Produktionskosten gedeckt und Gewinne erwirtschaftet werden.“

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