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Milchpreisverhandlungen: „Die Ergebnisse sind verheerend!“

Der Milchmarkt entwickelt sich stabil. Und trotzdem sind die Preisverhandlungen bei Aldi verhalten. Wir sprachen mit Dr. Hans-Jürgen Seufferlein vom Milcherzeugerverband Bayern.

Lesezeit: 3 Minuten

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein vom Milcherzeugerverband in Bayern erklärt uns im Interview, wie er die aktuelle Lage am Milchmarkt einschätzt. Für die kommenden Monate rechnet er mit stabilen Auszahlungspreisen.

Nach den Kontraktverhandlungen der Weißen Linie hat Aldi die Trinkmilchpreise um 3 ct/kg erhöht. Die aktuelle Marktlage hat Hoffnung auf mehr ­gemacht. Was ist das für ein Signal?

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Seufferlein: Das ist absolut verheerend! Angesichts der zum Teil historisch guten Marktindikatoren zeigt es einmal mehr, dass es Lebensmittel gibt, bei denen Angebot und Nachfrage keine Rolle zu spielen scheinen. Dazu gehört leider auch das Standardprodukt ­Konsummilch. Die Verwertungserlöse für Konsummilch und Butter/Magermilchpulver klaffen extrem ­auseinander.

Wie lang ist die derzeit vereinbarte Kontraktlaufzeit und welche Auswirkungen wird der Abschluss auf die Milchauszahlungspreise haben?

Seufferlein: Es ist davon auszugehen, dass der überwiegende Teil der Kontrakte weiterhin für die bisher bei Trinkmilch üblichen sechs Monate gilt. Trotz der Meldungen von Mitte 2021, wonach für dieses Segment mehrjährige Verträge geplant sind. Die Auswirkungen auf die Milchpreise sind unterschiedlich und hängen vom Verwertungsportfolio der jeweiligen Molkereien ab. Zudem nimmt im Segment Konsummilch der Anteil der Eigenmarken im Preiseinstiegsbereich ab, weil es immer mehr Sondermilchen wie Heu- oder Weidemilch gibt.

Verschiedene Lebensmittelhändler haben fast im gleichen Atemzug angekündigt, Trinkmilch der Eigenmarken ab sofort nur noch in Haltungsform 2 bis 4 anzubieten. Wie passt das zusammen und welche Auswirkungen hat das insbesondere in Süddeutschland?

Seufferlein: Ein „schwarzer“ Montag: Erst die mehr als enttäuschende Preisanhebung und dann das Vorpreschen von Edeka, bereits bei Einführung der Haltungsform auf die Stufe 1 zu verzichten. Die ist gesetzlicher Standard und mit einem bestandenen QM-Audit 2020 abgedeckt. Für den Süden ist das eine Katastrophe: Allein in Bayern haben von den etwas mehr als 25 000 Milchbauern noch knapp 10 000 Betriebe ganzjährige Anbindehaltung. Und die jetzt auch bekannten Pläne von Lidl und Aldi sind nur wenig moderater. Deren Vorhaben würden sogar ab 2030 das Ende der Kombihaltung bedeuten.

Wie beurteilen Sie die weiteren ­Marktaussichten?

Seufferlein: Der Milchmarkt ist höchst stabil, bleibt es auch in den kommenden Monaten. Die übliche Reaktion, dass mit höheren Milchpreisen auch die Milchanlieferung wieder ansteigt, wird ausbleiben. Denn die Kostenseite dürfte sich so schnell nicht spürbar entspannen und eine Maximierung der Milcherzeugung für viele Landwirte betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll sein. Und der Blick auf die Anlieferung und Ergebnisse der jüngsten Viehzählung lässt erahnen, dass Milch zumindest in Deutschland knapper wird.

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