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Milchpulverberg: Kritik an Erzeugern ist falsch

Die Kritik der Öffentlichkeit an den eingesetzten EU-Geldern für die Einlagerung von Milchpulver hält der BDM für gerechtfertigt. Nicht aber die Kritik an den Milcherzeugern. Diese leiden noch immer unter den Folgen der Krise – trotz aktuell steigender Butterpreise.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kritik der Öffentlichkeit an den eingesetzten EU-Geldern für die Einlagerung von Milchpulver hält der BDM für gerechtfertigt. Nicht aber die Kritik an den Milcherzeugern. Diese leiden noch immer unter den Folgen der Krise – trotz aktuell steigender Butterpreise.

 

Mit der Aufhäufung des größten Milchpulverbergs seit 20 Jahren hätten die EU-Kommission und der EU-Agrarrat den Milchviehhaltern einen Bärendienst erwiesen. Zu Recht würden Medien und Öffentlichkeit nach der Sinnhaftigkeit der hierfür eingesetzten EU-Gelder fragen.

 

Nicht in Ordnung sei es allerdings, dies den Milchviehhaltern anzulasten. Die Milchviehhalter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) weisen darauf hin, dass sie seit Beginn der Milchkrise 2015 mit zahlreichen Aktionen und Demonstrationen dafür kämpfen, dass das bestehende Sicherheitsnetz um ein Kriseninstrument erweitert wird, das die zeitlich befristete Begrenzung der EU-Milchmenge gestattet.

 

EU-Kommission und EU-Agrarrat folgten dieser Forderung nicht, sondern beschlossen die Auskehrung des ersten EU-Hilfspakets. Bereits zu diesem Zeitpunkt hätten die Milchviehhalter des BDM darauf hingewiesen, dass es nicht nur den Milchviehhaltern gegenüber, sondern auch dem Steuerzahler gegenüber unverantwortlich ist, die Finanzmittel nicht so einzusetzen, dass das eigentliche Problem des Überangebots angegangen wird. So habe man die Milchmarktkrise unnötig verlängert und verschärft.

 

„Das Problem ist, dass die unsinnigen Entscheidungen der Politiker letztlich immer den Bauern auf die Füße fallen. Die Politiker gerieren sich als Helfer und Unterstützer. Profitiert hat aber eigentlich nur die Ernährungs- und Verarbeitungsindustrie, die billigste Rohstoffe zur Verfügung hatte. Tatsächlich hat sich die Misere für die Landwirte durch die späten Zahlungen verschärft“, kritisiert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Ich frage, wie Milchviehhalter mehr Verantwortung und Rücklagen bilden sollen, wenn gerade mal die laufenden Kosten gedeckt werden können? In den vergangenen neun Jahren erlebten wir drei schwere Milchkrisen – mit jeweils massiven und lange nachwirkenden finanziellen Folgen für die Milchviehbetriebe.

Die Milchviehhalter sind am absoluten Limit. Auch die aktuellen Preissteigerungen im Fettbereich, der nur rund 6% der gesamten Verarbeitungsmenge der Molkereien ausmacht, werden alleine nicht längerfristig für den stabilen höheren Milcherzeugerpreis sorgen, der jetzt so dringend benötigt wird.“

 

Zwei wesentliche Schritte müssen daher laut BDM jetzt erfolgen: Zum einen müssen die Milchpulverberge marktunschädlich abgebaut werden und zum anderen muss das bestehende Sicherheitsnetz dauerhaft um die Möglichkeit erweitert werden, in schweren Marktkrisen die EU-Milchmenge zu deckeln. EU-Hilfsgelder sind auch künftig mit Mengendisziplin zu verknüpfen, da so die Gelder tatsächlich auf den notleidenden Betrieben ankommen und gleichzeitig eine preiswirksame Hebelwirkung entfalten.

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