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Fünf ostdeutsche Milcherzeugergemeinschaften liefern an BMI-Werk in Jessen

Fünf ostdeutsche Milcherzeugergemeinschaften vermarkten ihre Milch an das Werk in Jessen. Warum die BMI den Zuschlag bekam, erläutert Bayern MeG-Geschäftsführer Markus Seemüller.

Lesezeit: 3 Minuten

Herr Seemüller, die Bayern MeG hat kürzlich für fünf Milcherzeuger­gemeinschaften (MEGs) in den neuen Bundesländern neue Lieferverträge mit der BMI abgeschlossen. Um welche MEGs und welche Menge geht es?

Seemüller: Es handelt sich um die ­Elsterland eG, um die MEG Elbe-Saale, die MEG Milchquelle Chemnitz, die Sachsen-MEG und die MEG Eisenhüttenstadt. Verhandelt wurde die Gesamtmenge dieser fünf MEGs von 450 Mio. kg Milch.

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Die BMI hat in den letzten Jahren ­wegen „nicht wettbewerbsfähiger Milchpreise“ fast ihre komplette Milch in Bayern verloren. Was gab den ­Ausschlag, dass die BMI jetzt den Zuschlag bekam?

Seemüller: Die BMI hat jetzt mit den Investitionen in ihr Werk in Jessen ­einen leistungsstarken und effizienten Standort in den neuen Bundesländern. Wir gehen davon aus, dass sich die BMI nach den ganzen Umstrukturierungen und Investitionen einen wettbewerbsfähigen Milchpreis leisten kann und der Standort Jessen mit dieser großen Milchmenge eine hohe Bedeutung für den Wettbewerb in der Region hat. Wenn es die BMI nicht mehr gäbe, wäre das ein weiterer Schritt Richtung Oligopol bei der vertragsgebundenen Milchvermarktung in Deutschland. Uns als Bayern MeG geht es um beides: um einen hohen Milchpreis und um einen optimalen Wettbewerb um Rohmilch.

Die BMI hat bisher, wie bei Genossenschaften üblich, den Milchpreis an ihre Ertragslage angepasst. Welche Kondi­tionen haben Sie jetzt ausgehandelt?

Seemüller: Die MEGs werden jetzt unter dem Dach der Bayern MeG ­regelmäßig alle zwei bis drei Monate Preisgespräche mit der BMI führen. Das beinhaltet auch Reaktions-, d. h. Kündigungsmöglichkeiten für die MEGs, wenn man sich nicht auf einen Preis verständigen kann. Der Milchpreis ist für alle fünf MEGs gleich.

Bei den Preisgesprächen kommt alles auf den Tisch: Der Wettbewerb um die Rohmilch in der Region und die Verwertungsmöglichkeiten der Molkerei auf Basis ihres Produktportfolios. Es ist ein Unterschied, ob Sie mit einer Käserei sprechen oder mit einem Hersteller von Frischeprodukten.

Wie sind allgemein die Rahmenbe­dingungen für die Milchvermarktung in den neuen Bundesländern?

Seemüller: Der Strukturwandel ist dort auf der Ebene der Molkereien und der Milcherzeuger enorm fortgeschritten. Weil die Milchproduktion stark zurückgeht, gibt es aufseiten der Verarbeiter dort großes Interesse, Milch aufzunehmen. Werden die Märkte schwieriger und die Molkereien weniger, kann sich die Situation für die Bauern aber schnell ändern. Das müssen wir bei der Milchvermarktung im Blick haben, denn es gibt immer ein Danach.

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