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Milchviehhalter im Krisenmodus?

Die Auswirkungen der Coronakrise trafen auch die Milcherzeuger. Ein Erzeugerberater aus Ostdeutschland und eine Betriebsleiterin eines Milchviehbetriebs mit Direktvermarktung berichten.

Lesezeit: 3 Minuten

Jede Krise birgt auch Chancen, waren sich die Referenten der Unternehmertage digital, ausgerichtet von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), einig. Dr. Sven Grupe vom Beratungsunternehmen Koesling Anderson hat auf den Milchviehbetrieben keine großen Auswirkungen der Coronakrise auf die Primärproduktion festgestellt: „Die Milch wurde abgeholt und Futtermittel wurden geliefert“, erklärt er. Grupe betreut Betriebe in Ostdeutschland mit einer durchschnittlichen Herdengröße von 900 Kühen. Auch betriebliche Entscheidungen sind durch Corona kaum beeinflusst worden.

Niedrige Auszahlungspreise

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Indirekt wirkte sich die Krise allerdings in Form von niedrigeren Milchauszahlungspreisen aus. „Zuschläge haben deutlich mehr an Bedeutung gewonnen“, erklärt der Berater. „Die Betriebe versuchen alles mitzunehmen, was geht.“ Zusätzlich sind die Schlachtviehpreise deutlich gesunken, normalisieren sich inzwischen aber wieder. „Der Einfluss der Landwirte auf die Preise ist gering“, sagt Grupe. Allerdings wirken sich diese direkt auf die Liquidität der Betriebe aus.

Bei Preisen rund um die 30 ct/kg wird die Luft schnell dünn.“ - Dr. Sven Grupe

„Das halten nur wenige Betriebe lange durch.“ Die Gewinnschwelle der konventionellen Betriebe liegt im Schnitt bei 31 ct/kg.

Der Berater beobachtet, dass viele Betriebe an den Kosten drehen und ihre Produktion optimieren, um mehr Milch je Kuhplatz zu melken. Grupe rät dazu, regelmäßig seine Zahlen zu überprüfen und auch von einer dritten Person kontrollieren zu lassen. Er nimmt wahr, dass sich die Banken offen für die Liquiditätssicherung und für Finanzierungen in der Landwirtschaft zeigen. „Auch Umfinanzierungen zu niedrigeren Zinsen, Aussetzen oder flexible Tilgungen sind möglich“, erklärt er einen durch Corona entstandenen Vorteil. Wichtig dafür ist allerdings, dass die Rentabilität der Betriebe gegeben ist. „Dafür müssen auswertbare Unterlagen wie die Betriebszweigauswertung vorliegen“, verdeutlicht er. Zwar hat auch das Bauchgefühl einen großen Einfluss auf betriebliche Entscheidungen. „Aber Zahlen schaffen Fakten und sind die Grundlage betrieblicher Entscheidungen und Strategien“, appelliert er.

Direktvermarktung im Nachfrageschock

Auch Claudia Müller zieht trotz allem anfänglichen Chaos in der Coronakrise ein positives Fazit. Die Landwirtin leitet den Weidenhof in Wächtersbach (Hessen) mit 250 Milchkühen, Hofmolkerei, Gastronomie und Hofladen. Zum Kundenstamm zählen Privatkunden, Hofläden, Supermärkte, Schulen und Kindergärten sowie Gastronomiebetriebe. „Obwohl der Lockdown im März zu Beginn zu massiven Umsatzrückgängen geführt hat, gehen wir als Gewinner aus der Pandemie heraus“, ist Müller überzeugt. Trotz immenser logistischer Herausforderungen durch den Wegfall der Abnehmer in Schulen, Kitas und Gastronomie sowie durch Neu- und Umbestellungen von Privathaushalten, haben sie und ihr 50-köpfiges Team die Situation gemeistert. „Wir haben nur das angenommen, was für uns möglich war und haben versucht, durchgehend höchste Qualität zu liefern“, sagt die Betriebsleiterin. „Dadurch haben wir einen Umsatzzuwachs von 15 bis 20 %. Jetzt gilt es, die Kunden zu halten."

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