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24. Thüringer Milchtag

Milchviehhalter von Kostenlawine aus gestiegenen Preisen überrollt

„Von der Landwirtschaft wird verlangt, für immer weniger öffentliches Geld immer mehr zu leisten. Das geht nicht!“, empört sich Dr. Klaus Wagner.

Lesezeit: 3 Minuten

Thüringens Bauernpräsident Dr. Klaus Wagner, der auch Vorsitzender der Landesvereinigung Thüringer Milch e.V. ist, fordert nicht nur ein „klares Bekenntnis der Landesregierung zur regionalen Milchviehhaltung in Thüringen“ sondern auch die Schaffung von Rahmenbedingungen, welche die Milcherzeuger stärken.

Bereits heute würden die Thüringer Landwirte in mehr Tierwohl und bessere Arbeitsbedingungen in der Milcherzeugung investieren. Bisher spiegelten sich die daraus resultierenden Mehrkosten allerdings nicht im Milchpreis wider, sagte er am 1. November beim 24. Thüringer Milchtag in Erfurt.

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Zusätzlich würden die Milchviehhalter aktuell von einer Kostenlawine aus gestiegenen Preisen für Dünger, Diesel, Heizöl, Strom, Tierarzt, Maschinen und Futter überrollt. Die noch zu erwartenden verschärften Regelungen in den Bereichen der Gemeinsamen Agrarpolitik, der Düngung sowie des Umwelt-, Klima- und Tierschutzes lassen Wagner einen zunehmenden Rückgang des Tierbestandes erwarten: „Von der Landwirtschaft wird verlangt, für immer weniger öffentliches Geld immer mehr zu leisten. Das geht nicht!“

Er warnt: „Mit jeder Betriebsaufgabe verschwinden Unternehmertum, Wertschöpfung, Arbeitsplätze sowie Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen im ländlichen Raum.“ Er warnte außerdem vor einer drohenden Verlagerung der Tierhaltung in Länder mit geringeren Produktionsstandards mit daraus entstehenden Abhängigkeiten und deutlichen Einbußen beim Tierwohl.

Staatssekretär Weil: „Die Milchbetriebe stärker an Handelsprofiten beteiligen“

Agrarstaatssekretär Torsten Weil sprach sich in seiner Rede dafür aus, die Milchbetriebe stärker an den Handelsumsätzen zu beteiligen. „Bei den Vertragskonditionen wurden jüngst Fortschritte erzielt. Dennoch bleibt die Milchmarktkrise hauptsächlich eine Erzeugerkrise. In Preishochphasen profitieren die Milcherzeugenden weiterhin zu wenig. Die Milchbetriebe benötigen für ihr wertvolles Produkt auch einen Preis, von dem sie leben können. Dafür muss ihre Marktstellung gegenüber dem Handel weiter signifikant verbessert werden.“

Die Landesregierung hatte die Strukturdefizite des Subsektors Milch mehrfach kritisiert und eine notwendige Modernisierung der Vertragsbeziehungen eingefordert. Beim Milchgipfel 2021 in Erfurt erkannte Staatssekretär die erzielten Fortschritte bei den Vertragsbeziehungen an: „Die Molkereien setzen nun sukzessiv um, was sie seit Jahren angekündigt haben. Die Angebote zur Mengenplanung und -steuerung sowie zur Absicherung der Erzeugerpreise wurden erweitert und die Lieferbeziehungen flexibler gestaltet.“

Das seien Schritte in die richtige Richtung, aber der Status quo reiche noch nicht aus, so Weil. Für eine wirtschaftliche Rohmilcherzeugung und eine gewisse Preisstabilität müsse den Milcherzeugenden eine faire Gewinnbeteiligung und bessere Verhandlungspositionen in der Wertschöpfungskette geboten werden.

„Wenn die Wirtschaft keine weiterführenden Angebote für verbindliche Vertrags- und Lieferkonditionen macht, hält das EU-Recht Möglichkeiten vor. Thüringen wird beim Bund weiter die nationale Anwendung des Artikel 148 der Gemeinsamen Marktordnung, also den Rechtsanspruch der Erzeugenden auf verbindlich vereinbarte und konkrete Vertrags- und Lieferkonditionen thematisieren.“

Mit dem Artikel 148 räumt die EU ihren Mitgliedsstaaten ein, verbindliche und klar definierte Verträge zwischen den Landwirten und den Molkereien vorzuschreiben.

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