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topplus Kälberaufzucht

Mit Biestmilch zum Erfolg

Landwirte und Tierärzte haben ein gemeinsames Ziel: Gesunde Herden von Anfang an. Wie das funktioniert, diskutierten rund 50 Experten in Münster.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wenn es um Gesundheit geht, geht es automatisch auch um Immunologie“, leitete Prof. Dr. Hans-Joachim Schuberth von der Tierärztlichen Hochschule Hannover das zweitägige Rinder-Symposium von MSD-Tiergesundheit ein. Rund 50 Tierärzte trafen sich diese Woche in Münster, um sich über das Thema Kälberaufzucht zu informieren und zu diskutieren.

„Noch immer bekommen die Hälfte aller neu geborenen Kälber in den ersten Lebensstunden zu wenig Kolostrum verabreicht“, machte Schuberth deutlich und wies auf eine erst kürzlich veröffentlichte Studie zum Thema Biestmilchversorgung hin. Er ergänzte: „Vor allem nehmen die Kälber zu wenig Volumen auf.“ In einer Untersuchung hatten Kälber bis zu 10 US-Dollar geringere Tierarztkosten, wenn sie vier Liter Kolostrum erhielten als solche, die mit zwei Liter versorgt wurden. Die Kälber wurden bis in die zweite Laktation weiter untersucht. Das Ergebnis: Die mit vier Liter versorgten Tiere gaben mehr Milch als Kälber, die zwei Liter erhielten.

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Transitphase auch für das Kalb wichtig

Die Erstversorgung des Kalbes ist zwar sehr wichtig, der Landwirt sollte aber bereits vor der Geburt genauer hinschauen. Denn der Aufbau des Immunsystems vom Kalb beginne nicht erst nach der Geburt, sondern bereits während der Trächtigkeit. „95 % des Schutzes beim Neugeborenen besteht aus dem angeborenen Immunsystem“, verdeutlichte Schuberth. Das letzte Drittel der Trächtigkeit spiele bei der Entwicklung des Kalbes eine besonders große Rolle: „Haltungs- und Fütterungsfehler in diesem Zeitraum können beispielsweise Hitzestress verursachen. Das wirkt sich nicht nur auf das Immunsystem der Kuh, sondern auch auf das des Kalbes aus“, erklärte der Wissenschaftler.

In den ersten Wochen nach der Geburt baut das Kalb die maternalen Antikörper aus dem Kolostrum ab und bildet langsam körpereigene Antikörper. In dieser Phase ist die Infektionsneigung am höchsten. Impfungen können diesen Zeitraum überbrücken. „Das Immunsystem des Kalbes muss sich entwickeln, erzogen und trainiert werden“, brachte es Schuberth auf den Punkt. Impfungen sollten als Teil eines Konzeptes gesehen werden, das das Immunsystem erzieht, trainiert und schützt.

„Intensiv von Anfang an“

Dr. Anke Römer und Dr. Peter Sanftleben von der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern plädierten für eine intensivere Tränke der Kälber in der Aufzuchtphase. Verschiedene Studien belegen, dass ad libitum-getränkte Kälber bis zum 80. Lebenstag bessere Zunahmen haben als restriktiv getränkte Tiere. Die Kälber mit ad libitum-Fütterung hatten einen um zwei Meter längeren Darm, wurden weniger häufig krank, hatten besser ausgebildete Milchdrüsen und eine höhere Milchleistung in der ersten Laktation, berichtete Römer.

Bei dem Einsatz von Milchaustauschern sollten Landwirte auf einen hohen Anteil tierischer Eiweißkomponenten und auf das exakte Anmischen achten, so Sanftleben und ergänzte: „Vollmilchfütterung ist was für Könner“. Die Qualitäten würden mehr schwanken als bei Milchaustauschern, zudem sei eine Vitaminisierung und Eisenzugabe nötig.

Herkunftsbetrieb hat es in der Hand

In der Kälbermast steht der Einsatz von Antibiotika auf dem Prüfstand. Prof. Dr. Kerstin Müller von der Freien Universität Berlin stellte die Hypothese auf, dass der Medikamenteneinsatz nur nachhaltig reduziert werden könne, wenn die Herkunftsbetriebe die Kälber optimaler versorgen. Schon schlecht kalibrierte Milchautomaten würden in der Praxis zu Problemen bei der Kälbergesundheit führen. Sie plädierte ebenso für die Impfung der Verkaufskälber in den Herkunftsbetrieben. Aktuell führtn gerade Mykoplasmen in der Kälbermast zu großen Problemen.

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