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MIV: Keine Wunder beim Milchpreis zu erwarten

Die von Milchdialog geforderte Milchpreiserhöhung um 15 Cent hält der Milchindustrieverband für unrealistisch. Potenziale sehen sie in der Vermarktung und in einer gemeinsamen Kommunikation.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die vom Milchdialog geforderte Milchpreiserhöhung von 15 ct/kg ist nicht so einfach möglich“, erklärte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrieverbands (MIV) gleich zu Beginn der digitalen Veranstaltung. Der MIV hatte anlässlich der aktuellen Forderungen vom sogenannten Milchdialog zu einer Pressekonferenz eingeladen. Nicht nur für Landwirte, auch für Molkereien sei die wirtschaftliche Lage derzeit sehr herausfordernd.

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„In Anbetracht der schwierigen Umstände ist der voraussichtliche Milchpreis von im Schnitt 32,5 ct/kg inkl. Nachzahlung für das Jahr 2020 eine beachtliche Leistung“, erklärte der stellvertretende MIV-Vorsitzende Hans Holtorf. Diese Leistung von nur einem Cent Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, sei trotz der Umstände, dass sich der Warenfluss im Frühjahr coronabedingt stark verändert habe, nur durch den Zusammenhalt zwischen Molkereien und Landwirten möglich gewesen, ergänzte Peter Stahl von Hochland.

Die MIV-Vertreter verdeutlichten, dass sie auf Marktwirtschaft, statt auf Mengensteuerung setzen. Ein Baustein zur Entspannung der Situation sei es, Exporte weiter zu fördern und Märkte zu sichern. „Insbesondere die andauernden Handelskonflikte mit den USA oder Russland schaden der Milchvermarktung“, verdeutlichte Stahl. Hinzu kämen Kostensteigerungen auf Molkereiseite durch Änderungen im Verpackungs- oder Kennzeichnungsrecht, die sich ebenfalls in der Marge bemerkbar machten.

Angebot und Nachfrage

Es sei nicht möglich, den Milchpreis um 15 ct/kg bzw. um 40 % zu erhöhen. „Wunder zu erwarten, ist nicht realistisch“, erklärte Stahl und verwies auf die Marktzusammenhänge. „Der Marktpreis der Rohmilch richtet sich nach Angebot und Nachfrage.“ Die Forderung der protestierenden Organisationen, dass alle Molkereien gleichzeitig den Preis gegenüber den Abnehmern anheben, widerspräche außerdem dem deutschen Kartellrecht. Stahl und Holtorf gaben zu bedenken, dass einige Kostenpositionen auf den Höfen dem Berufsstand selbst zuzuschreiben sind: Höhere Pacht- und Landpreise würden zwischen den Landwirten direkt verhandelt.

Genau jetzt komme es darauf an, zusammenzuhalten und sich nicht gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Demonstrationen – wie die in der vergangenen Woche – tragen nicht dazu bei, das Problem zu lösen.

Molkereien und Landwirte müssen gemeinsam darauf hinarbeiten, die Vermarktung und damit einhergehend auch die Kommunikation für die Milch zu stärken." - Peter Stahl

Auf die Frage aus dem Publikum, ob die Milchindustrie keine Angst um ihre Milcherzeuger habe, antwortete Eckhard Heuser, MIV-Hauptgeschäftsführer: „Wir kennen die angespannte Situation der Milcherzeuger. Aber die Milchmenge nimmt nicht ab, obwohl wir jährlich Betriebe verlieren. Allzu viel Angst haben wir nicht um die Landwirte.“

Hintergrund: Verschiedenen Verbände hatten sich dieses Jahr zum sogenannten Milchdialog zusammengetan. Mit der Aktion "Schluss mit lustig - uns geht die Luft aus" hatte die Initiative vergangene Woche dazu aufgerufen, ein Forderungspapier bei den Verarbeitern abzugeben. Darin forderten sie unter anderem 15 Cent mehr Milchgeld. Morgen wollen Landwirte eine Stellungnahme von den Molkereien abholen.

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