Den deutschen Molkereien haben im ersten Halbjahr 2011 eine Rekordmenge an Milch erfasst und verarbeitet. Mit 15,09 Mio. t wurden 2,4 % mehr angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Das meldet die ZMB.
Der Anstieg war im ersten Quartal mit einem Plus von 2,9 % überdurchschnittlich und hat sich in den Folgemonaten abgeschwächt. Die Gehalte an Inhaltsstoffen gingen indessen zurück, bei Fett stärker als bei Eiweiß. Der durchschnittliche Gehalt an Fett war im ersten Halbjahr um 0,05 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr, während bei Protein ein Rückgang um 0,02 Prozentpunkte registriert wurde.
Im Weißen Sortiment entwickelte sich die Produktion unterschiedlich. Die Konsummilchproduktion stagnierte mit einem marginalen Rückgang um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Sahneproduktion wurde stärker um 1,9 % gedrosselt. Die Produktion von Frischprodukten wie Joghurt, Desserts usw. wuchs hingegen ihrem langfristigen Trend entsprechend um 3,3 %. Naturjoghurt legte überdurchschnittlich um 7,5 % zu – allerdings nach Produktionseinschränkungen im Vorjahr.
Die Erzeugung von Käse wuchs langsamer als in den Vorjahren. Produziert wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres mit 1,107 Mio. t – ohne Schmelzkäse – 1,1 % mehr Käse als im Vorjahreszeitraum. In den Wachstumssegmenten der Vorjahre – Schnittkäse und Pasta Filata – sowie bei Hartkäse waren sogar Produktionseinschränkungen festzustellen Mehr produziert wurde bei halbfestem Schnittkäse und Frischkäse, wobei der Anstieg der Produktion bei Frischkäse mit 5,6 % beachtlich ausfiel. Geschrumpft ist auch die Herstellung von Schmelzkäse.
Da der Käsemarkt die zusätzlichen Milchmengen nicht aufgenommen hat, wurden wieder mehr Butter und Milchpulver hergestellt als im Vorjahreszeitraum. An Butter wurden 4,1 % mehr produziert als im ersten Halbjahr von 2010. Bei Magermilchpulver fiel die Produktionsausweitung mit 9 % größer aus. Außerdem stieg die Kaseinproduktion um rund ein Viertel. Die Erzeugung von Vollmilchpulver wurde ebenfalls ausgedehnt. Bei Molkenpulver war ein leichter Produktionsrückgang um 0,3 % festzustellen.
