Klauenkrankheit
Mortellaro: Gene beeinflussen Erkrankungsrisiko
Mortellaro ist unter anderem genetisch bedingt. Ein internationales Forschungsteam hat nun zwei potenzielle Gene auffindbar machen können.
Zwei Punktmutationen im Erbgut von Rindern führen wahrscheinlich dazu, dass manche Tiere deutlich anfälliger für die Klauenkrankheit Dermatitis Digitalis (Mortellaro) sind. Das fand ein Forschungsteam aus Deutschland und den USA heraus. „Da nie alle Tiere einer Herde an der Krankheit leiden, gehen wir davon aus, dass es genetisch resistente Tiere geben muss“, sagt Prof. Dr. Hermann Swalve von der Martin-Luther-Universität, einer der Projektleiter. Laut dem internationalen Forschungsteam, zu dem auch die Universität Göttingen und die University of Wisconsin-Madison in den USA gehören, war es möglich potenzielle Gene zu finden.
5.040 Kühe ausgewertet
Das Team untersuchte die DNA-Daten und Untersuchungsbefunde von 5.040 Milchkühen aus 13 ostdeutschen Großbetrieben. Mit Hilfe umfangreicher statistischer Analysen, identifizierten sie die Gene CMPK2 und ASB16.
Beide spielen eine wichtige Rolle bei der bakteriellen Infektion von Dermatitis Digitalis.
Durch weitere Analysen der Gene, fand das Team an zwei Stellen Punktmutationen, die beide einen signifikanten Einfluss auf die Ausbildung eines chronischen Krankheitsverlauf zeigen.
Seit April 2019 gibt es einen Zuchtwert für die Mortellaro-Anfälligkeit.
Züchtung verbessern
Die Forschenden wollen nun Zellkulturen untersuchen, um die bisherigen Ergebnisse zu untermauern.
Bereits jetzt können die Ergebnisse dabei helfen, die Zucht zu verbessern und durch umfangreiche Tests eine mögliche Anfälligkeit für Dermatitis Digitalis im Vorfeld zu reduzieren.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Förderverein Bioökonomieforschung e. V. förderten die Arbeit.