Paukenschlag in der Molkerei-Branche: Der skandinavische Molkerei-Riese Arla will mit der unter Druck geratenen Milchunion Hocheifel (MUH) aus Pronsfeld fusionieren. Und damit nicht genug: Arla hat soeben auch die Fusionspläne mit der viertgröβten britischen Molkerei, der Genossenschaft Milk Link, bekanntgegeben. Mit diesen beiden Zusammenschlüssen würde die Genossenschaft ihren Umsatz auf einen Schlag um jährlich ca. 1,2 Mrd. auf insgesamt 9,4 Mrd. € in 2013 erhöhen.
Besonders in Deutschland wurde schon länger über einen Zusammenschluss von MUH und Arla spekuliert. Über das Zustandekommen der Fusion stimmen nun die Vertreter der Mitglieder in den Vertreterversammlungen beider Genossenschaften jeweils am 26. Juni 2012 ab. Entstehen würde das drittgrößte Molkereiunternehmen in Deutschland.
Der angestrebte Zusammenschluss erfolgt nach dem Prinzip „gleiche Rechte und Pflichten“ für alle Mitglieder. Die MUH bliebe bei einem Zusammenschluss als Genossenschaft mit ihren Mitgliedern bestehen und tritt als solche der Arla bei. Somit blieben die demokratischen Strukturen auch nach einer Fusion erhalten. Darüber hinaus wird MUH künftig mit eigenen Repräsentanten in den Gremien der Arla vertreten sein.
Die der MUH angehörigen Landwirte erhalten im Zuge eines Zusammenschlusses von Arla eine uneingeschränkte Milchabnahmegarantie. Außerdem wird ihr Milchauszahlungspreis künftig auf derselben Grundlage berechnet, wie sie auch für die anderen Mitglieder der Arla Food gültig ist. In den vergangenen Jahren hat die MUH im bundesweiten Vergleich nur unterdurchschnittlich ausgezahlt.
Deutschland gehört zu den wichtigsten Märkten von Arla. „Nach dem Zusammenschluss mit Hansa-Milch sowie der Übernahme von Allgäuland im vergangenen Jahr ist es für uns sehr wichtig, Arlas Position in Deutschland weiter zu stärken“, erklärt Peder Tuborgh, Geschäftsfühger von Arla. Der geplante Zusammenschluss mit der MUH sei daher ein logischer Schritt.