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Präventionsgebiet ausweisen!

Neue Wolfsnachweise in der Eifel und im Westerwald

Mitte Juni gab es Schafsrisse in der Eifel und im Westerwald. Die Politik diskutiert nun, das Präventionsgebiet zu erweitern. Der Bauernverband ärgert sich, das Maß sei längst voll.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen hat aufgrund von DNA-Proben zwei Wolfsnachweise bestätigt. Die Ergebnisse weisen Wolfsrisse bei fünf Schafen bei Großkampenberg (Eifel) sowie bei Schafen bei Oberölfen (Westerwald) nach. Die zwei Wolfsnachweise stehen zeitlich und räumlich nicht im Zusammenhang. Die Individualisierung des Wolfes steht in beiden Fällen noch aus.

„Aufgrund der Häufung der Rissereignisse in der Eifel innerhalb der letzten Wochen, prüfen wir aktuell die Erweiterung des Präventionsgebietes ‚Pufferzone Eifel‘ zu NRW und Belgien. Zunächst müssen wir jedoch die Individualisierungen abwarten. Wir begleiten die Akteure vor Ort eng“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken.

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Eine erste Informationsveranstaltung, die Günther Czerkus stellvertretend für die Tierhalter initiiert, wird bereits am 7. August stattfinden. „Der Westerwald ist bereits seit 2019 Wolfspräventionsgebiet. Halter von Schafen, Ziegen und Gatterwild haben innerhalb eines Präventionsgebietes die Möglichkeit, Förderungen für Präventionsmaßnahmen wie wolfssichere Zäune oder Herdenschutzhunde zu beantragen“, so Höfken weiter.

Hintergrund

Mitte Juni wurden Schafsrisse in der Eifel und im Westerwald über die Wolfshotline gemeldet. Bei der Begutachtung durch die zuständige Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) wurden DNA-Proben genommen.

Bei zwei weiteren Rissereignissen in der Eifel hat die SNU ebenfalls Proben genommen. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.

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Bauern für schnelle Ausweisung eines Präventionsgebietes

Die aktuellen Wolfsrisse in der Eifel beunruhigen die Tierhalter. Die Landesregierung müsse jetzt schnellstens ein weiteres rheinland-pfälzisches Präventionsgebiet in der Eifel ausweisen, damit die Tierhalter Zäune bauen und diese gefördert werden könnten, forderte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper.

Er kritisierte, dass die Fördervoraussetzungen vorsehen würden, dass vor dem Zaunbau die Bewilligung der Fördermaßnahme vorliegen müsse. Das sei jetzt nicht wichtig, schließlich sei Gefahr in Verzug. „Die Tierhalter können nicht mit dem Zaunbau warten und zusehen, wie der Wolf sich an ihren Nutz- und Zuchttieren sattfrisst“, so Horper. Prävention bedeute, dass man handeln müsse, bevor der Wolf sich daran gewöhne, dass die Weidetiere in der Eifel „Freiwild“ seien.

Ist der günstige Erhaltungszustand nicht schon erreicht?

Horper stellte in diesem Zusammenhang erneut die Frage, ob der günstige Erhaltungszustand, der Ursache für den starken Schutz des Wolfs sei, nicht schon längst erreicht sei. Er verwies auf die Aussage der Verbände der Grundeigentümer und Landnutzer unter dem Dach des Aktionsbündnisses Forum Natur (AFN), wonach die Wolfsvorkommen in Deutschland Teil einer baltisch-osteuropäischen Population mit mittlerweile über 8.000 Individuen seien, deren günstiger Erhaltungszustand zweifelsfrei gesichert sei.

Er erinnerte daran, dass das Aktionsbündnis ein aktives Bestandsmanagement nach dem Vorbild der skandinavischen Schutzjagd z.B. in Schweden vorschlage. Dabei seien die Obergrenzen für die Zahl der Wölfe in einer Region unter anderem in Abhängigkeit der Beeinträchtigung der naturschutzfachlich dringend notwendigen Weidetierwirtschaft festzulegen.

Ist der Wolf mehr wert als eine Kuh mit Kalb?

Eine Mutterkuh mit ihrem Kalb und ein Schaf mit seinem Lamm hätten unter Tierschutz-Gesichtspunkten das gleiche Recht auf Unversehrtheit wie der Wolf unter Artenschutzgründen. Ist die Art ausreichend geschützt und der Erhalt gesichert, müssten die Schutzgründe für die Weidetiere höher angesiedelt werden, so der Präsident.

Die Landesregierung müsse jetzt beweisen, wie ernst es ihr mit dem Tierschutz und dem Schutz der Weidetierhaltung sei, schnellstmöglich das Präventionsgebiet ausweisen und zur Abwendung drohender "ernster landwirtschaftlicher Schäden" auch den Mut haben für die Weidetiere und gegen den Wolf zu entscheiden.

Forderungen der Bauern in Wolfmanagementplan aufnehmen

Horper erinnert an die Zusage von Staatsekretär Dr. Thomas Griese während des „Runden Tisches Großkarnivoren“, den Wolfmanagementplan bis Ende 2019 in einer aktualisierten neuen Fassung zu veröffentlichen und dabei auch wichtige Forderungen des Bauernverbandes aufzugreifen. Dies seien u.a. 100 % Kostenübernahme für den Bau und den Unterhalt der Zäune, Übernahme von indirekten Kosten für Tiere, die nach einer Wolfsattacke vom Tierarzt behandelt werden müssen, anteilige Erstattung von Kosten bei der Anschaffung von Geräten zur Zaunpflege (Landesmittel), Differenzierung zwischen großen und kleinen Betrieben sowie Übernahme der Kosten für die Mehrwertsteuer bei nicht vorsteuerabzugsberechtigten Betrieben.

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