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Neuer Anlauf für Branchenorganisation Milch

Der Deutsche Bauernverband versucht die Bildung einer Branchenorganisation Milch wieder nach vorne zu bringen. Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) drängt weiter darauf. Als Vorbild könnten die Niederländer dienen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Bauernverband versucht die Bildung einer Branchenorganisation Milch wieder nach vorne zu bringen. Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) drängt weiter darauf. Als Vorbild könnten die Niederländer dienen.


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„Es fehlt an Entschlossenheit die Branchenorganisation anzugehen“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken beim DBV-Milchsymposium am Donnerstag in Berlin. Gemeinsam mit DBV-Milchpräsident Karsten Schmal rief er zu mehr Enthusiasmus für die Gründung einer Branchenorganisation Milch auf. Ein Plädoyer für eine Branchenorganisation hielt der Staatsekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), Hermann Onko Aeikens. Die Milchbranche müsse die Probleme gemeinsam in der Kette lösen und „nicht nach unten hin abtreten“, sagte Aeikens. Eine Branchenorganisation sei dafür die richtige Plattform.


Finanzierung muss von der Wirtschaft kommen


Aus Sicht von Aeikens sollte die Branchenorganisation die Erzeuger, die Verarbeitung und eventuell auch den Handel vereinen. Als Hauptaufgabe bezeichnete er die Erschließung von Absatz- und Exportmärkten sowie den Austausch über die gesellschaftlichen Ansprüche an die Milchproduktion beim Tierwohl und bei der Nachhaltigkeit. Weiteres Thema könnte das Risikomanagement sein. Klar sei, dass Branchenorganisation weder selbst produzieren noch vermarkten dürfe. Die Finanzierung einer solchen sieht er bei der Wirtschaft: „Wer mitreden will, muss auch mitfinanzieren“, sagte Aeikens. Der Staatssekretär warnte die Milchbranche eindringlich davor, Veränderungen zu verschleppen. Die Angst auf den Höfen, dass sich die Milchkrise von 2015/16 bald wiederholen wird, sei spürbar, so Aeikens. Die Milchkrise habe gezeigt, welche großen Unterschiede es in Deutschland beim Krisenmanagement unter den Molkereien gebe. Beeindruckt habe ihn, wie die Molkerei Berchtesgadener Land die Krise gemeistert habe, hob er als Beispiel hervor.


BO als Taktgeber bei den Tierwohlstandards?


In Deutschland werde die Diskussion um eine Branchenorganisation immer vor dem Hintergrund einer Mengenregulation geführt, monierte DBV-Milchpräsident Schmal. „In einer Branchenorganisation geht es aber nicht um eine Mengenregulation“, so Schmal. Vielmehr solle diese über Tierwohlstandards und neue Absatzwege beraten. „Sonst bekommen wir weiter die Standards vom Lebensmitteleinzelhandel vorgesetzt, bei der GVO-Freiheit haben wir gesehen, wie schnell das geht“, sagte er. Hinsichtlich der Finanzierung zeigte sich Schmal zuversichtlich. Wie bei der ehemaligen Centralen Marketing Agentur (CMA) werde es einen Weg geben, die Branchenorganisation mit Mitteln zu bestücken. Als Positivbeispiel könnten dort die Niederländer herhalten, die 2015 eine privatwirtschaftliche Branchenorganisation Milch gegründet haben, hinter der die Mehrheit der Milcherzeuger und Zweidrittel der Milchmenge stehen.


Genossenschaften sehen bisher keinen Mehrwert einer BO


Kontrovers diskutiert wurde beim Milchsymposium ob es bei einer Gründung einer Branchenorganisation noch die Vielfalt an Milchorganisationen, die es in Deutschland gibt, braucht, oder ob diese verschmelzen sollten. Skeptisch auf die Branchenorganisation blickt auch immer noch die von sechs Genossenschaftsmolkereien gegründete Interessensgemeinschaft Milch (IGM). „Wir können im Moment keinen Mehrwert einer Branchenorganisation erkennen“, sagte Thomas Stürtz, Vorsitzender der IGM. Die Branchenkommunikation könnten die Unternehmen selbst machen, sagte Stürtz. Außerdem sei das Interesse der Molkereiunternehmen eine solche gemeinsame Organisation zu finanzieren klein, so Stürtz weiter. Das Argument, dass eine Branchenorganisation EU-Gelder abrufen könne, ist aus seiner Sicht nicht haltbar, da diese Gelder bereits jetzt von den Milchwirtschaftlichen Organisationen genutzt werden könnten, diese es aber auf Grund der hohen Bürokratie bei der Antragstellung nicht täten. Ausgeschlossen ist für die IGM, dass in einer Branchenorganisation über die Lieferbeziehungen gesprochen wird. Dies müssten die Unternehmen weiter für sich regeln, sagte Stürtz.

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