Schnell, effizient, aber trotzdem mit Komfort für Kuh und Mensch melken, war der Grund, warum sich Klaus und Wolfgang Ott in Höpfingen im Neckar-Odenwald-Kreis für ein Außenmelker-Karussell für ihren neu ausgesiedelten Stall für 230 Kühe entschieden haben. Die Wahl fiel auf den neuen R2evulution von Lemmer-Fullwood mit 44 Melkplätzen mit Milchmengenmessung und Gummimatten auf den Melkplätzen.
Zudem gönnten sich Otts einige Extras, die der Hersteller für dieses Modell anbietet: die Möglichkeit, jede Kuh individuell zu fixieren (individuelles manuelles Fixing), das Kotblech ohne Querholm, den Servicearm, einen Dipproboter, den geteilten Hubboden für zwei Melker, zwei Waschbäume und einen schweren Nachtreiber, der den Vorwartebereich automatisch reinigt. Ergänzt wird die Melkanlage mit einem 25.000 Liter-Tank mit Rohrkühler und Kochendwasserheizung.
Indexbügel für individuelle Fixierung
Die individuelle Fixierung der Kühe wird durch einen neuen Indexbügel an jedem Melkplatz ermöglicht. Die Ausgangsposition des Bügels kann der Landwirt auf seine durchschnittliche Herdengröße einstellen. Wenn die Kuh den Melkplatz betritt, kann der Melker den Indexbügel per Knopfdruck soweit zurückbewegen, dass die Kuh sich nach hinten an das Kotblech bewegt. So ist die Kuh beim Vorbereiten des Euters und Ansetzen des Melkzeugs fixiert und für den Melker besser erreichbar. Während des Melkens bewegt sich der Bügel wieder nach vorne, was den Komfort für die Kuh erhöht. Bei Beendigung des Melkvorgangs schwenkt der Indexbügel zurück und sorgt so für ein schnelles und komfortables Ausleiten der Kühe.
Als Option für mehr Kuhkomfort gibt es ein Kotblech ohne Querholm. In der Standardausstattung verfügt der Einzelplatz über einen festen Querholm hinten.
Um das Waschen des Karussells zu erleichtern, stehen optional eine Plattform-Spüleinrichtung oder ein Waschbaum zur Verfügung, mit dem auch die Bereiche außerhalb des Karussell gereinigt werden können.
Als Antrieb dient ein Doppelrollensystem mit Nylonrolleb. Sie verteilen das Gewicht der Plattform und der Kühe auf zwei Auflagepunkte, was für eine ruhige Bewegung und eine lange Lebensdauer sorgen soll. Der elektrische Antrieb reduziert die Wartungskosten. So ist zum Beispiel kein Ölwechsel mehr notwendig.
Neben der klassischen Lockfütterung bietet der Hersteller als Option eine leistungsbezogene, kuhindividuelle Fütterung an. Der Betrieb Ott füttert nicht im Melkstand und hat sich für einen Spritzsapperschutz vor dem Kopf der Kühe entschieden.
„Hochfrequenzstimulation senkt Routinearbeitszeit“
Zur Standardausstattung gehören eine Hochfrequenzstimulation und eine milchflussgesteuerte Pulsation. Laut Hersteller lässt sich durch diese Form der Stimulation die Routinearbeitszeit um mehr als eine Minute pro Kuh und Melkzeit senken.
Optional sind automatische Dippsysteme und die Zwischendesinfektion. Ebenso das Milchanalysesystem IMA (Inline Milk Analyser), das erstmals während des Melkens die Messung von Fett, Eiweiß und Laktose ermöglicht und somit frühzeitig Hinweise auf sich anbahnende Stoffwechselstörungen ermöglicht.
Der Hersteller bietet den neuen Außenmelker in Größen von 32 bis 120 Plätzen an.