Im Zuchtziel der Rasse Fleckvieh erhalten die Fleisch-Merkmale künftig mehr Gewicht. Beim Komplex Milch soll das Verhältnis von Fett-kg und Eiweiß-kg angepasst werden. Das haben Vertreter der Fleckviehzucht einstimmig beschlossen.
Damit wird der Gesamtzuchtwert (GZW) der Rasse Fleckvieh nach fast 10 Jahren geändert, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V. (ASR). Im GZW sind die Merkmalskomplexe Milch, Fleisch und Fitness künftig im Verhältnis 38:18:44 gewichtet – bisher war es ein Verhältnis von 38:16:46.
Innerhalb des Fleischkomplexes sollen die Schlachtqualitätsmerkmale Ausschlachtung und Handelsklasse stärker gewichtet werden (je 7% des GZW). Damit werde der großen Bedeutung der Doppelnutzung Rechnung getragen. Die Gewichtung der Milchinhaltsstoffe wird ebenfalls angepasst: Fett-kg soll mit 18,6% statt bisher 4,4% gewichtet werden, Eiweiß-kg mit 19,4% statt 33,4% bisher. Dies entspreche der wirtschaftlichen Realität nach dem Wegfall der Milchquote. Bei den Fitness-Merkmalen sind die wichtigsten Änderungen die Verdoppelung des Gewichts der Fruchtbarkeit (jetzt 14%), die Einbeziehung des neuen Merkmals Vitalitätswert (5%) und die Erhöhung der Persistenz auf 3%.
Vertreter aus den Zuchtregionen Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Österreich und Tschechien hatten bei einer Veranstaltung einstimmig für die Neugestaltung gestimmt. Jetzt muss noch der Beratende Ausschuss in seiner Sitzung im Februar der Änderung zustimmen. Dann könnte das neue Zuchtziel ab der Zuchtwertschätzung im April in Kraft treten.
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