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Neuseeland: Molkereikonzern Fonterra gegen Töten männlicher Kälber

Die neuseeländische Molkerei Fonterra hat kurzfristig ihre Lieferbedingungen geändert: Ab Juni dieses Jahres müssen Milcherzeuger die männlichen Kälber einer Nutzung zuführen.

Lesezeit: 2 Minuten

Neuseeland gibt sich in der Landwirtschaft gerne ein grünes und nachhaltiges Image. Dazu passt nicht, dass immer noch viele männliche Kälber aus der Milchviehhaltung kurz nach der Geburt eingeschläfert werden. Der Grund sind fehlende Vermarktungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit.

Ab Juni 2023: Fonterra ändert Lieferbedingungen

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Das soll sich nun ändern. Der landesweit dominierende Molkereikonzern Fonterra verlangt von den Milcherzeugern ab Juni 2023, dass alle ihre Kälber in die Wertschöpfungskette gelangen. Dafür hat die Molkerei kürzlich ihre Lieferbedingungen geändert. Tiere, die nicht der Bestandsergänzung dienen, sollen zur Rind- oder Kalbfleischproduktion genutzt werden oder zumindest in die Tierfuttererzeugung gehen. Lediglich in bestimmten Ausnahmefällen, beispielsweise um Tierleid zu vermeiden, darf davon abgewichen werden.

Nachhaltigkeit und Verbraucherinteresse bedienen

Fonterra-Direktorin Anne Douglas betonte, dass sich die Molkereigenossenschaft Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben habe. Zudem seien die Verbraucher immer mehr daran interessiert, wie die Lebensmittel produziert würden. „Andere Länder und Unternehmen haben bereits Maßnahmen und Systeme eingeführt, die den Verbrauchern Garantien über die Behandlung von Kälbern in landwirtschaftlichen Betrieben bieten“, so Douglas.

Rabobank skeptisch: Nötig ist Veränderung auf allen Marktstufen

Sie räumte ein, dass derzeit die Verkaufsmöglichkeiten für solche Kälber begrenzt seien. Deshalb arbeite das Unternehmen aktiv mit Fleischverarbeitern, Transporteuren, Tierfutterherstellern und anderen Branchengruppen daran, dies zu ändern. Laut der Rabobank-Analystin Genevieve Steven ist die Fleischindustrie derzeit noch skeptisch, ob sich die zunehmende Zahl an Kälbern aufgrund der begrenzten Kapazitäten und des Arbeitskräftemangels nutzen lässt. Es bestehe ein großer Veränderungsbedarf auf allen Marktstufen. Notwendig sei eine engere Integration der Milch- und der Rindfleischindustrie. Auch spezialisierte Rindermäster müssten zukünftig bereit sein, solche Tiere aufzunehmen, die nicht alle auf den Milchviehbetrieben bleiben könnten. Schließlich müssten auch die Verbraucher gewonnen werden, denn Kalbfleisch sei bisher kein großer Markt in Neuseeland.

Weitere Exportmärkte erschließen

Der Generalmanager des Branchenverbandes Beef+Lamb, Dan Brier, wies darauf hin, dass sich seine Organisation bereits um die Erschließung von Exportmärkten für Verarbeitungsfleisch und rosa Kalbfleisch bemühe.

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