Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Tiertransport

Neuseeland verbietet Lebendtierexporte

Ab 2023 will Neuseeland Lebendtierexporte per Schiff gänzlich verbieten. Die Ausfuhr von Ziegen, Schafen und Mastrindern ist bereits untersagt. Die Neuerung trifft den Handel mit Zuchtrindern.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach einer Übergangszeit von zwei Jahren wird Neuseeland den Lebendexport von Nutztieren per Schiff ab 2023 komplett verbieten. „Im Mittelpunkt unserer Entscheidung steht die Wahrung des Rufs Neuseelands als Nation für hohe Tierschutzstandards. Wir müssen in einer Welt, in der der Tierschutz zunehmend unter die Lupe genommen wird, immer einen Schritt voraus sein“, erklärte Landwirtschaftsminister Damian O´Connor.

Nach dem Untergang des Tiertransportschiffes „Gulf Livestock 1“ auf dem Weg nach China im September 2020, bei dem rund 5.800 Kühe und 41 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, wurde eine Überprüfung der Lebendausfuhr eingeleitet, deren Ergebnis nun das Auslaufen dieses Transports ist. Betroffen davon sind die Exporte von Färsen und Nutzkühen, die vor allem nach China geliefert werden. Die Lebendausfuhr von Schafen, Ziegen und Schlachtrindern ist bereits untersagt. Nutz- und Zuchttiere könnten zwar noch auf dem Luftweg transportiert werden, doch rechnet sich das in der Regel nicht.O’Connor betonte, dass in den letzten Jahren Tierschutzverbesserungen beim Seetransport erreicht worden seien, doch blieben die langen Reisezeiten und die mangelnde Kontrolle des Tierwohls im Zielland ein Problem.

Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Neuseeland habe die Möglichkeit, den Handel mit Genetik und Sperma anzukurbeln. „Diese Entscheidung wird einige Landwirte, Exporteure und Importeure hart treffen“, räumte der Minister ein. Doch machten die Lebendexporte nur 0,2 % der neuseeländischen Agrarexporterlöse aus. Der seit 2015 laufende Export von Kühen war im vergangenen Jahr auf einen Höchststand von 113.000 Tieren gestiegen und brachte dem nationalen Bauernverband zufolge Ausfuhrerlöse von 250 Mio NZ $ (148 Mio €). In China müssen sich die Importeure von Kühen zum Zwecke des Herdenaufbaus mittelfristig um neue Lieferanten bemühen. Laut Angaben des dortigen Zolls wurden 2020 gut 100.000 Tiere aus Neuseeland eingeführt. Das entsprach einem Anteil von 38 % aller eingeführten Zuchtrinder.

Bauernverband überrascht

Der Pressesprecher der Federated Farmers,Wayne Langfort, zeigte sich überrascht von dem Exportverbot, denn die Landwirte legten großen Wert auf das Wohlergehen der Tiere. „Der Bauernverband hat keine Informationen über Verstöße gegen die hohen Standards beim Lebendexport“, so der Sprecher. Andere Vertreter des Berufsstandes wiesen auf die niedrigen Verlustraten beim Transport aufgrund der Wertigkeit der Tiere hin und bemängelten, dass die Lebendausfuhren aus Neuseeland nun durch Exporte aus Ländern mit niedrigeren Tierschutzstandards ersetzt würden.

Tierschutzverbände begrüßten hingegen die Entscheidung der Regierung. „Dies ist ein bedeutender Moment in unserer Geschichte, dem andere Regierungen auf der ganzen Welt, einschließlich Australien, folgen müssen", erklärte die Direktorin World Animal Protection in Neuseeland, Simone Clarke.

Absage aus Australien

Australiens Landwirtschaftsminister David Littleproud machte jedoch gegenüber der Presse bereits deutlich, dass es keine Pläne für einen Stopp der Lebendexporte gebe. „Die Regierung ist von unseren Standards, Vorschriften und Gesetzen überzeugt, um hohe Tierschutzstandards für Viehausfuhren zu gewährleisten", betonte der Minister.

Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ in Deutschland sprach von einem Meilenstein für den Tierschutz in Neuseeland. Sie forderte die Verantwortlichen in der Europäischen Union auf, diesem Beispiel zu folgen und Tiertransporte in Drittstaaten per Schiff ebenfalls zu verbieten. Es gebe genügend Nachweise über eklatante Tierschutzverstöße und Missstände auf diesen Transporten.

Mehr zu dem Thema

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.