In Niedersachsen boomt die Milchproduktion. Doch die Landwirtschaftskammer schließt ihre letzte Versuchsstation für Rinderhaltung in Infeld. "Es ist ein Skandal. Gerade hier in Niedersachsen, wo die zukunftsfähigen Milchviehbetriebe sind, wird es in Zukunft keine Versuchsstation für die Rindviehhaltung mehr geben", entrüstet sich Milchbauer Dirk Stöver. Auch sein Berufskollege Hartmut Seetzen ist sauer: "Jetzt, wo Gras in der Rindviehfütterung wieder wichtiger wird, bauen wir die Kapazitäten für exakte Grünland- und Weideversuche ab."
Wir brauchen eine schlagkräftige Versuchstation, die sich um die anstehenden Fragen auf dem Grünland kümmert und uns dafür saubere Argumente liefert", erklärt Peter Cornelius, Kreislandwirt und Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Wesermarsch. Der Präsident des Landwirtschaftlichen Hauptvereins Ostfriesland, Erich Hinrichs, ergänzt: "Wir haben in Niedersachsen 800.000 ha Grünland. Hierfür hat die Kammer eine fachliche Verantwortung." Als letzten Schritt ziehen die Bauern ein Urabstimmung ins Kalkül: "Denn wozu zahlen wir Milchviehhalter noch den Kammerbeitrag, wenn die Kammer für uns nichts mehr tun will?" Ausführliche Informationen zum Thema in der August-Ausgabe von top agrar.