Grünland in Niedersachsen droht zu monotonenIntensivflächen ohne Kühe, Pflanzenvielfalt oder Insekten zu verwaisen. Das erklärte der NABU Niedersachsen.
„Grünland mit hohem Naturwert hat in den letzten Jahren einen besorgniserregenden flächenmäßigen Verlust erlitten“, sagte der stellvertretende NABU-Landesvorsitzende Uwe Baumert. Das habe negative Folgen auf Boden, Gewässer, Artenvielfalt und Klima.
Gründe für den rückläufigen Flächenanteil seien vor allem der Anbau von Energiepflanzen und die Intensivierung der Milchviehwirtschaft sowie die niedrigen Milchpreise. Dadurch würden die Landwirte mehr Hochleistungskühe halten, die bei ganzjähriger Stallhaltung verstärkt mit Kraftfutter wie Soja, Mais und Rapsschrot gefüttert werden anstatt sie traditionell auf der Weide zu halten. Mähweiden, die die Grundlage für Futtersilagen bilden, entwickelten sich immer mehr zu monotonen Flächen mit Hochleistungsgräsern.
Baumert empfiehlt deswegen, das niedersächsische Weidemilchprogramm zu unterstützen und auszubauen, damit wieder mehr Kühe auf die Weide kommen. Auch eine Bürgerumlage „Weide-Wiesen-Cent“, ähnlich dem bekannten Wasserpfennig, sei möglich.