Die niedersächsischen Molkereien haben ihre Käseproduktion in den vergangenen Jahren deutlich auf aktuell insgesamt mehr als 500.000 t erhöht. Dabei wurde das zuvor eher schwach entwickelte Schnittkäse-Segment im Vergleich zur Frischkäse-Erzeugung erheblich stärker ausgeweitet.
Wie das Landvolk Niedersachsen mitteilte, stieg die Käseproduktion allein 2010 um insgesamt 10 %, nach einem Plus von 17 % im Jahr davor. Mittlerweile wird etwa jeder vierte deutsche Käse in Niedersachsen hergestellt. Wachstumsimpulse kamen insbesondere vom Exportmarkt, wo Käse aus Deutschland laut Landvolkangaben als echter Verkaufsschlager gilt.
Das sogenannte „weiße Sortiment“ der Molkereien, also die Palette an Frischprodukten, war in den zurückliegenden Jahren ebenfalls von Verschiebungen geprägt. Der Landvolkverband berichtete von einer Verringerung der Konsummilchabfüllung von 650.000 t im Jahr 2000 auf rund 300.000 t im vergangenen Jahr, als der rückläufige Trend allerdings gestoppt wurde. Jeder zweite Liter Milch wird bei den Frischprodukten mittlerweile für die Erzeugung von Frischkäse eingesetzt.
Einen leichten Zuwachs gab es nach Informationen des Landesbauernverbandes im vorigen Jahr bei Milchmischerzeugnissen, während die kühle Sommerwitterung die Lust auf Sauermilch, Kefir oder Joghurt dämpfte.
Niedersachsens insgesamt 35 Molkereien wurden 2010 von ungefähr 12.000 landwirtschaftlichen Betrieben beliefert und verarbeiteten zusammen knapp 5 Mrd. kg Milch. (AgE)