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topplus Öko-Milchviehtagung

Ökolandbau: Neue Wege gehen und Potenziale ausschöpfen

Öko-Milchviehtagung: Das Potenzial von Grünland wird noch nicht ausreichend genutzt. Die Effizienz von Grünland zu steigern, muss Ziel von allen Wiederkäuerhaltern sein.

Lesezeit: 3 Minuten

„Solche Zeiten haben wir noch nicht erlebt“, machte Jan Leifert zu Beginn der Öko-Milchviehtagung auf Haus Düsse (NRW) deutlich. Bezug nahm der Geschäftsführer von Bioland NRW dabei auf den geringen Abstand zwischen konventionellen und Biomilchpreisen. Auch wenn das Preishoch bei den konventionellen Preisen erreicht sei, sei noch nicht klar, was das mit dem Biomilchpreis macht. „Von großer Freude können wir momentan nicht sprechen“, so sein Fazit.

Nachhaltiges Wirtschaften berechnen

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Eine Option, um die Situation zu verbessern, könnten neue Standbeine sein. Eine Option dafür zeigte Eric Waibel von Regionalwert Leistungen auf: „Landwirte leisten so viel: Sie bilden aus, vermehren Saatgut oder stellen Kompost her. All das ist Aufwand und wichtig für die Zukunft der Landwirtschaft. Der Ertrag ist aber nicht unmittelbar sichtbar“, so Waibel. Das Unternehmen Regionalwert Leistungen will das ändern und nachhaltiges Wirtschaften richtig berechnen. Dazu zählen zum Beispiel Betriebe, die Betriebsvermögen, Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit aufbauen.

Über ein Online-Tool können sowohl konventionelle als auch Biobetriebe ermitteln, was sie leisten. „Der Nachteil ist der hohe Zeitaufwand, der zum Ausfüllen aufgewendet werden muss“, berichtete eine Landwirtin aus dem Publikum. Das Thema Nachhaltigkeit gewinne aber immer mehr an Bedeutung. Auch bei Banken bei der Kreditvergabe.

"Feed no Food"

Dr. Florian Leiber vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz referierte zum „Feed no Food“-Ansatz und stellte die Frage in den Raum, ob wir es uns künftig noch leisten können, die globalen Graslandressourcen unzureichend zu nutzen. „Zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche ist Grasland. Die begrenzte Ressource Acker nutzen wir zu viel für Tierfutter“, machte er deutlich. Ackerfrüchte würden auch zu großen Teilen von Wiederkäuern in Anspruch genommen – fast genauso wie von Monogastriern.

Wir können es nicht ernst meinen, so ineffizient zu produzieren.“ - Dr. Florian Leiber

Dr. Florian Leiber appellierte an die Wiederkäuerhalter sich die Frage zu stellen, wie sich die Effizienz aus dem Grünland steigern lässt.

Leiber unterschied zwischen zwei Formern ineffizienter Grünlandnutzung: Verbuschung und dem damit verbundenen Verlust der Nutzung sowie der Übernutzung von Grünland. „Die Überbestoßung ist in Zentralasien ein großes Problem“, erklärte er. Der Boden ist offen und damit angreifbar u.a. für Dürre. „Grünland ist die größte landwirtschaftliche Ressource, oft mit nur einer Nutzungsoption“, verdeutlichte der Wissenschaftler. Die Frage, die sich Landwirte stellen sollten, lautet deshalb: „Wie hole ich von meinen Flächen die meisten Lebensmittel?“

Dass Weidemilch auch gut für das Klima ist, erklärte Dr. Ralf Loges von der Christian-Abrechts-Universität Kiel.

Auch die Gesellschaft stellt Ansprüche an die Lebensmittelproduktion. „Die Gesellschaft darf Ansprüche stellen, schließlich ist sie Kundin“, sagte ein Teilnehmer der Veranstaltung. Es sei wichtig, die Mehrwerte von biologischer Landwirtschaft immer wieder zu kommunizieren. Dr. Edmund Leisen von der Landwirtschaftskammer NRW ergänzte: „Wir müssen Verbraucher mitnehmen aber wir dürfen ihnen auch nicht hinterherlaufen.“ Der Berater berichtete von einem Betrieb, der 69 Kühe auf 1 ha Fläche laufen lässt, weil es gesellschaftlich gewünscht sei. „Das hat nichts mehr mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern ist der Tod des Betriebes“, so Leisens Standpunkt. Es sei wichtig, das Thema Grünland wieder mehr zu schulen und ein besseres Verständnis dafür zu schaffen.

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