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Paratuberkulose sanieren – mit System und Unterstützung

Die freiwillige Bekämpfung von Paratuberkulose in Rinderherden ist meist kein einfacher Weg. Einige Bundesländer bieten Unterstützung.

Lesezeit: 2 Minuten

Diese Krankheit ist trügerisch: Nach der Infektion mit dem Bakterium Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) dauert es Jahre, bis sich Paratuberkulose (Para-TB) klinisch zeigt. Es entwickelt sich eine chronische Entzündung des Darms, die nicht heilbar ist. Erkrankte Tiere können Futter schlecht verwerten, was zu Milchrückgang, Durchfall, Abmagern und weiteren Folgekrankheiten führt.

Der Zukauf von infizierten Tieren ohne Symptome ist eines der größten Einschleppungsrisiken. Im Bestand stecken sich die Tiere oft direkt nach der Geburt im Abkalbestall an, wo sie die Erreger über den Kot oder die Milch aufnehmen. „Wenn Para-TB-kranke Tiere im Stall auffallen, ist das nur die Spitze des Eisbergs. Auch ohne Klinik können die Tiere den Erreger jahrelang ausscheiden und andere infizieren“, erklären Dr. Heidrun Mengel und Lisa Strinz vom Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz.

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Bekämpfung ist freiwillig

Daten zur Verbreitung von Para-TB gibt es kaum. Laut einer sächsischen Studie aus 2017 lag der Anteil bakteriologisch-positiver Herden in Sachsen und Thüringen bei 34 bzw. 56 %.

Laut EU-Tiergesundheitsrecht ist Paratuberkulose überwachungspflichtig. Die Bekämpfung ist in Deutschland freiwillig. In Niedersachsen besteht durch ein Landesgesetz eine Untersuchungspflicht für Milchviehbetriebe. Bei einem Einzeltier-Nachweis ist die Krankheit bundesweit meldepflichtig.

Förderungen fürs Sanieren

Für die konsequente Sanierung bieten einige Bundesländer entsprechende Programme an, wie z. B. Rheinland-Pfalz. „Im ersten Schritt nehmen wir Sockentupferproben, um zu prüfen, ob der Erreger in der Herde vorkommt. Wenn der Befund positiv ist, werden Einzeltiere identifiziert und jährlich mit Blut- oder Milchproben untersucht“, so Mengel und Strinz. Tiere, die erkrankt sind bzw. den Erreger ausscheiden, müssen gemerzt werden. Um eine Ausbreitung zu vermeiden ist Hygiene wichtig, besonders in den Abkalbeboxen. Die Biestmilch sollte nur von Para-TB-negativen Kühen stammen. Tränken und Futter dürfen nicht durch Kot kontaminiert sein.

Die Tierseuchenkassen und Tier­gesundheitsdienste der Länder bieten verschiedene Unterstützungen. Beispielsweise übernimmt die Tierseuchenkasse Rheinland-Pfalz die Kosten für Sockentupfer-Proben und zahlt 70 % der Untersuchungskosten von Ein­zeltieren. Neben finanziellen Hilfen für die Diagnostik zahlen einige Länder auch Beihilfen, wenn Para-TB-­positive Tiere gemerzt werden.

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