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Kommentar

Perspektive für Milcherzeuger?

Niedrige Preise, hohe Arbeitsbelastung: Die Situation auf den Milchviehbetrieben spitzt sich zu. Viele Milcherzeuger vermissen eine Perspektive.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Patrick Liste, Chefredakteur Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Auf vielen Milchviehbetrieben brennt es lichterloh. Zukunftsbetriebe stellen das Melken ein, junge Hofnachfolger glauben nicht an eine bessere Milchzukunft. Die Gründe:

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  • Der Basispreis liegt seit Monaten bei im Schnitt nur gut 30 Cent/kg. „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“, kommentieren Milcherzeuger. Nicht nur Wachstumsbetriebe geraten in die ­Liquiditätsfalle. Hinzu kommt die Spreizung zwischen den Top- und Flop-Auszahlern.
  • Nachhaltigkeitsprogramme sowie Vorschriften zu Fahrsilos, Güllelagern und Tierwohl: Schärfere Auflagen verteuern die Produktion. Kleinere Betriebe können das kaum stemmen, bei größeren schwindet die Kostendegression.
  • Die Arbeitsbelastung ist enorm. Familie und Freizeit bleiben auf der Strecke. Das will sich nicht mehr jeder antun.

Bisherige „Hilfsangebote“ sind der Rede kaum wert. Das krasseste Beispiel liefert der Lebensmittelhandel, der sich gerne als „Partner der Landwirte“ gibt: Mehrere Händler zahlen ihren Verkäufern im Supermarkt einen „Corona-Bonus“, weil sie die Versorgung der Bevölkerung gesichert hätten.

Zweifellos machen diese Menschen einen super Job und haben Anerkennung verdient. Lebensmittel produzieren aber die Landwirte. Und hier drängt der Handel auch in Corona-Zeiten mit aller Brutalität auf niedrigere Einkaufspreise – wie bei den aktuellen Verhandlungen über neue Trinkmilchpreise, wo sich zu Redaktionsschluss ein Minus abzeichnete.

Hilft Branchenkommunikation Milch?

Weitere Beispiele zu halbherzigen Politik- oder Verbraucherversprechen ließen sich schnell ergänzen. Das hat die Branche erkannt. Mit der Sektorstrategie Milch will sie endlich selbst Akzente setzen. Die Idee ist gut: Der Zusammenschluss von Erzeuger- sowie Molkereiverbänden stimmt sich bei zentralen Themen ab. Gegenüber Politik, Handel und Verbrauchern treten sie geschlossen auf und verschaffen sich mehr Gehör.

Doch in dem Bündnis ruckelte es von Anfang an. Und es entwickelt sich nicht besser. Dass eine „Nachspielzeit“ nötig ist, um das selbst gesteckte Ziel von 80 % der deutschen Milch als Unterstützung für eine „Branchenkommunikation Milch“ zu erreichen, ist beschämend. Selbst wenn es noch klappt: Ein uneingeschränkter ­Wille, die Situation für die Erzeuger zu verbessern, sieht anders aus. Und wie soll die Verständigung erst funktionieren, wenn es an die „heißen Eisen“ wie Milchlieferbeziehungen mit klarer Angabe von Menge, Preis sowie Zeitraum geht?

Gefühl der Resignation

Kurzum: Die Milchsituation spitzt sich zu. Dafür ist es an der Basis jedoch vergleichsweise ruhig. Erschreckend und alarmierend zugleich. Ein Gefühl der Resignation macht sich breit. Sich Aufmerksamkeit zu verschaffen, ist in Corona-Zeiten noch schwerer als ohnehin schon. Aber die Milcherzeuger sollten sich einbringen und einfordern, dass die Diskussionen um die Milch-Perspektive schneller und zielstrebiger laufen. Sie müssen wissen, woran sie sind – jetzt und in Zukunft.

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